Polizei: Offenburger Schüler nach Angriff mit Schusswaffe gestorben

Ein Jugendlicher ist an einer Schule im Südwesten Deutschlands mit einer Schusswaffe getötet worden. Ein Mitschüler soll die Tat begangen haben. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Bei einem Großeinsatz der Polizei an einer Schule ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.
Bei einem Großeinsatz der Polizei an einer Schule ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.

Nach dem Schusswaffenangriff an einer Schule im badischen Offenburg ist ein Schüler an seinen schweren Verletzungen gestorben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend gemeinsam mit.

Der tatverdächtige Jugendliche wurde festgenommen, wie die Polizei zuvor mitgeteilt hatte. Der Minderjährige, ein Deutscher, werde kriminaltechnisch untersucht. Das Motiv für den Angriff dürfte im persönlichen Bereich liegen. Noch am Donnerstag soll er der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt werden. Es solle ein Haftbefehl wegen Totschlags erlassen werden, hieß es in einer Mitteilung.

Großeinsatz der Polizei

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft berichteten, wurde der Tatverdächtige durch einen Mann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Der junge Mann habe ein Klassenzimmer betreten und auf seinen gleichaltrigen Mitschüler mindestens einen Schuss aus einer Handfeuerwaffe abgeben. "Hierdurch erlitt dieser schwerste Verletzungen", hieß es in der Mitteilung.

Die Schule wurde laut Polizei weiträumig abgesperrt, sie liegt in der Nordstadt der Kommune im Ortenaukreis. Die Beamten sprachen von einem Großeinsatz, laut Polizeikreisen war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) dabei. Auch aus anderen Revieren und Polizeipräsidien der Region kam Unterstützung. Von einer Amoktat werde explizit nicht gesprochen, sagte ein Polizeisprecher.

Anwohner berichteten von Hubschraubern, die stundenlang über dem Areal kreisten. Sirenen von Einsatzfahrzeugen heulten, auf einer wichtigen Verkehrsachse gab es eine Straßensperre. Offenburg mit rund 62 000 Einwohnern ist in der Region ein wichtiges Verkehrs- und Wirtschaftszentrum, das Leben ist aber sonst eher beschaulich.

Schüler wurden von Fachpersonal betreut

Rund 180 Schüler mussten zunächst in den Klassenräumen bleiben, konnten diese dann aber später verlassen. Die jungen Menschen wurden zunächst von Fachpersonal betreut, konnten aber dann zu ihren Eltern zurückkehren, wie die Polizei berichtete.

Die Waldbachschule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Schülerinnen und Schüler werden in 15 Klassen unterrichtet.

Die Schüler waren zur ihrer Sicherheit in ihren Klassenräumen, teilte die Polizei mit.
Die Schüler waren zur ihrer Sicherheit in ihren Klassenräumen, teilte die Polizei mit.

Bereits der dritte Vorfall in dieser Woche

Erst am Mittwoch hatten zwei Jungen in einer Schule in Hamburg eine Lehrerin mit einer Art Schusswaffe bedroht und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Erst nach vier Stunden konnten die Einsatzkräfte Entwarnung geben. Fast zeitgleich gab es an einer anderen Schule ebenfalls Alarm wegen einer Bedrohungslage. Auch hier wurde eine pädagogische Kraft bedroht. In diesem Zusammenhang wurden dort wenig später vier Jungen im Alter von 11, 12, 12 und 14 Jahren und im weiteren Verlauf noch ein 13-Jähriger festgenommen und insgesamt drei mutmaßliche Spielzeugwaffen sichergestellt. Ein 12- und der 13-Jährige werden verdächtigt, für die Bedrohung in Blankenese verantwortlich zu sein.