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Busunfälle vom Wochenende: Waren Medikamente im Spiel?

Der nahe Wittstock verunglückte Reisebus wurde abgestützt. Foto: Christian Pörschmann
Der nahe Wittstock verunglückte Reisebus wurde abgestützt. Foto: Christian Pörschmann

In Nordrhein-Westfalen kippt ein Shuttlebus bei einem Kirchenfest um. Eine Frau stirbt, 21 Menschen werden verletzt. Wenig später rammt ein Fernbus in Brandenburg zwei Autos auf der Autobahn. Auch hier gibt es Verletzte. Wie konnte es zu den Unfällen kommen?

Tecklenburg/Wittstock (dpa) - Polizisten haben erste Schritte unternommen, um die Ursachen der zwei schweren Busunfälle vom Sonntag aufzuklären. In Nordrhein-Westfalen war ein Shuttlebus auf dem Weg zu einem Kirchenfest in einer Kurve umgekippt. Eine Frau starb dabei, 21 Menschen wurden verletzt.

Auf der Autobahn A24 in Brandenburg hatte ein Fernbus zwei Autos gerammt und eines von ihnen 500 Meter weit vor sich hergeschoben. Dort wurden drei Menschen verletzt, eine Frau davon schwer.

Wie die Polizei mitteilte, hat der 52-jährige Busfahrer des Fernbusses zugegeben, Medikamente genommen zu haben. Deshalb soll nun ein Gutachten klären, ob seine Fahrtüchtigkeit dadurch beeinträchtigt war. Alkohol habe er aber nicht getrunken. Ein Ergebnis des toxikologischen Gutachtens soll frühestens in zwei Wochen vorliegen. Sein Führerschein war bereits am Sonntag sichergestellt worden.

In Nordrhein-Westfalen haben Ermittler den verunglückten Shuttlebus sichergestellt und den Fahrtenschreiber ausgelesen. Ein Sachverständiger habe seine Arbeit aufgenommen, teilte die Polizei mit. Die 53 Jahre alte Busfahrerin habe sich noch nicht zum Unfallhergang geäußert.

Der Shuttlebus sollte am Sonntag in Tecklenburg (Münsterland) Teilnehmer eines Kirchenfests von einem Parkplatz zu der Veranstaltung bringen. Drei evangelische Kirchenkreise feierten das Fest aus Anlass des 500. Jahrestags der Reformation. 77 Menschen saßen in dem Bus. In einer Kurve war er von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite in ein Maisfeld gekippt. Bei dem Unfall kam eine 61 Jahre alte Frau in dem Bus um. Zu den 21 Verletzten zählten auch Kinder und Jugendliche.

Der Fernbus-Unfall in Brandenburg ereignete sich am Sonntagabend auf der A24 bei Wittstock. Der Bus des Unternehmens Flixbus kam aus Berlin und war über Hamburg nach Kiel unterwegs. Zwischen der Abfahrt Herzsprung und dem Autobahndreieck Wittstock rammte er zuerst das Auto eines Fahrers aus Lübeck. Danach fuhr der Bus auf ein anderes Auto auf und schob den Wagen rund einen halben Kilometer weit vor sich her. Anschließend kam der Bus nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Bus geriet in Schräglage. Er wurde abgestützt, um nicht umzustürzen.

Die 53 Jahre alte Beifahrerin des Autos, auf das der Bus aufgefahren war, kam schwer verletzt in eine Klinik. Der 52-jährige Fahrer neben ihr und der Busfahrer wurden leicht verletzt. Zudem erlitten mehrere der 64 Fahrgäste einen Schock, blieben ansonsten aber unverletzt.

Der Fahrer des Unglücksbusses war nach Angaben von Flixbus bis zu dem Unfall zuverlässig und unfallfrei für den Fernbus-Anbieter unterwegs. Es gebe auch keine Hinweise zu einer regelmäßigen Einnahme von Medikamenten des 52-Jährigen, teilte ein Sprecher am Montag mit. Er betonte, dass zur Ursache des Zusammenstoßes noch keine gesicherten Informationen vorlägen.