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"Polizeiruf 110": So wird die Jubiläumsfolge am Sonntag

In Magdeburg fällt ein kleiner Junge mitten auf der Straße tot um

Zum 45-jährigen Jubiläum des "Polizeiruf 110" gibt es eine Premiere: In "Endstation" (29.05., 20:15 Uhr, das Erste) gibt Matthias Matschke (48) sein Debüt als Magdeburger Hauptkommissar. Es ist der erste gemeinsame Fall der Ermittler Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und Dirk Köhler (Matthias Matschke) - eine interessante Mischung, die auf alle Fälle vielversprechend ist. "Der Neue" ist nämlich so ganz anders, als sein Vorgänger Jochen Drexler (Sylvester Groth), der nach dem letzten Fall den Dienst quittiert hat.

Darum geht es

Zu Beginn von "Endstation" fällt ein kleiner Junge auf offener Straße tot um. Untersuchungen zeigen, dass Marko - ein Pflegekind - körperlich misshandelt wurde. Außerdem auffällig: Er trug eine teure Uhr bei sich. Die Ermittlungen führen zu seiner Pflegefamilie. Die Schilchows gelten eigentlich als zuverlässig und harmonisch, doch die Kommissare Brasch und Köhler erkennen bald, dass der Schein trügt.

Die Situation in der Familie ist angespannt. Neben Marko und ihrer leiblichen Tochter Bella hat das Ehepaar Schilchow noch zwei weitere Pflegekinder: Sascha, Markos aggressiven Bruder, und die zurückhaltende Nadine. Bei den Ermittlungen stoßen die Kommissare zudem auf eine Einbruchserie, bei der eine alte Frau überfallen und übel zugerichtet wurde. Dann stellen Brasch und Köhler fest, dass die Fälle verbunden sind - und müssen ihren Ermittlungsansatz komplett überdenken.

Sehenswert?

Ja und nein. Matthias Matschke gibt ein gelungenes Debüt und überzeugt in seiner Rolle als freundlicher, sympathischer Kommissar, der aber auch ganz anders kann, wenn es sein muss. Claudia Michelsen spielt erneut mit Bravour die coole Unnahbare. Mit ihrer doch sehr speziellen Art lässt sie den Zuschauer das eine oder andere Mal genervt zurück, aber gerade das macht es auch interessant. Obwohl sich die Kommissare noch annähern müssen, überzeugt das Zusammenspiel des neuen Teams auf Anhieb.

Und das tut der Anfang der Episode auch - nur dann wird die Geschichte aus der Feder von Stefan Rogall ("Besser Als Du") verhältnismäßig unspektakulär. Wer bei der Jubiläumsfolge auf ein vor Spannung sprühenden Krimi hofft, wird hier enttäuscht. "Endstation" hält den Zuschauer eher durch das Interesse an den einzelnen Charakteren, als durch die Handlung an den Bildschirmen. Die bleibt entgegen der Erwartung ziemlich blass. Auch die Umsetzung von Matthias Tiefenbacher ("Der Tel-Aviv-Krimi") ist zurückhaltend, was diesem "Polizeiruf" aber sicher besser steht, als eine gezwungen ausgefallene Inszenierung.

Fazit: Einen herausragenden Krimi-Knaller gibt es am Sonntag zwar nicht, aber die Darbietung der Schauspieler ist es allemal wert einzuschalten.

Foto(s): MDR/Christine Schroeder