Polizist unter Verdacht : Flüchtlingsrat: Verprügelter Afghane abgeschoben

Berlin. Die Affäre um den Polizeibeamten, der Betroffene rechter Gewalttaten beriet und zugleich im Verdacht steht, aus womöglich rassistischen Motiven einen afghanischen Staatsbürger verprügelt zu haben, hat den Berliner Flüchtlingsrat auf den Plan gerufen.

Laut einer Mitteilung des Vereins wurde der Afghane – obwohl er Opfer der mutmaßlich von dem Polizisten verübten Gewalttat wurde – im März dieses Jahres in sein Heimatland abgeschoben. Innensenator Andreas Geisel (SPD) habe die Abschiebung genehmigt, obwohl Berlin üblicherweise nicht nach Afghanistan abschiebt. Das Landesamt für Einwanderung habe Geisel allerdings nicht über den Angriff auf den Afghanen informiert.

Die Rechtsanwältin des Mannes, Jenny Fleischer, bestätigte, dass ihr Mandant in dem Verfahren gegen den Polizisten als Nebenkläger auftritt. Sie bemühe sich daher darum, die Abschiebung rückgängig zu machen, „damit mein Mandant seine Verfahrensrechte wahrnehmen kann“, sagte Fleischer. Die Abschiebung sei rechtswidrig erfolgt.

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