Ein Polizist verletzt - Explosion vor Synagoge in Südfrankreich - Behörden ermitteln wegen Terrorverdacht
Nach der Explosion vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Paris.
Bei einer Explosion ist nach offiziellen Angaben ein Polizist verletzt worden. Der Polizist sei wegen mindestens zweier brennender Autos zu der Synagoge gerufen worden, erklärte Bürgermeister Stéphan Rossignol am Samstag. Behördenangaben zufolge explodierte dann in einem der Autos ein Gasbehälter.
Laut Rossignol zeichneten Überwachungskameras einen Mann auf, der die Fahrzeuge vor der Beth-Yaacov-Synagoge in Brand setzte. Zwei Türen des Gebäudes wurden durch den Brand beschädigt, wie eine Quelle bei der Gendarmerie erklärte. Informationen über die Art der Verletzungen und den Zustand des betroffenen Polizisten gab es zunächst nicht.
Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten in Frankreich deutlich gestiegen
Innenminister Gérald Darmanin sprach im Onlinedienst X von einem „offenbar kriminellen“ Akt. „Ich möchte unseren jüdischen Mitbürgern und der Gemeinde meine volle Unterstützung zusichern“, schrieb Darmanin. Auf Wunsch von Präsident Emmanuel Macron würden „alle Mittel mobilisiert“, um den Täter zu finden. Nach Angaben aus seinem Umfeld wird der Innenminister im Laufe des Samstags nach La Grande-Motte reisen.
Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn des Gaza-Kriegs deutlich gestiegen. Nach Angaben des jüdischen Dachverbands Crif hat sich die Zahl solcher Taten innerhalb eines Jahres von 436 auf knapp 1700 nahezu vervierfacht. Nach dem 7. Oktober seien die Zahlen nahezu „explodiert“.