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Porno schauen im Unterricht: US-College sorgt mit Kurs über Pornographie für Aufregung

In den USA sorgt ein College mit einer Lehrveranstaltung zum Thema Pornographie für eine Kontroverse. Im Seminar wird nicht nur darüber diskutiert, die Studenten schauen sich Pornofilme auch gemeinsam an.

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Symbolbild: Getty Images

Mit einer besonderen Lehrveranstaltung sorgt ein College im Bundessstaat Utah in den USA derzeit für helle Aufregung. In einem Seminar der Bildungseinrichtung steht das Thema Pornographie auf dem Lehrplan, dem sich die Studenten durch Diskussionen, aber auch mit reichlich Anschauungsmaterial nähern sollen.

Konkret heißt das: Die Studenten schauen sich im Unterricht gemeinsam Pornofilme an, um dann über diverse sich anbietende Themen zu diskutieren, wie das Westminster College in Salt Lake City auf seiner Webseite das Konzept von "Film-3000: Porn" beschrieb. Immerhin sei Pornographie nicht nur eine "Kunstform", sondern auch ein "kulturelles Phänomen", in dem sich gesellschaftliche Verhältnisse spiegelten.

"Hardcore-Pornographie ist so amerikanisch wie Apfelkuchen und beliebter als ein Sonntagabend-Footballspiel", so die Hochschule. "Wir betrachten diese milliardenschwere Industrie als kulturelles Phänomen, die sexuelle Ungleichheiten widerspiegelt und verstärkt (aber auch sexuelle und geschlechtsspezifische Normen in Frage stellen kann) und als Kunstform, die eine ernsthafte Auseinandersetzung erfordert." Man werde im Seminar "gemeinsam Pornofilme schauen und über Sexualisierung von Rasse, Klasse und Geschlecht und als experimentale, radikale Kunstform diskutieren".

Kontroverse im Netz und in den Medien

Radikal, mindestens diskussionswürdig findet offenbar so mancher US-Amerikaner nicht nur Pornofilme, sondern auch und besonders den Umstand, dass darüber eine Lehrveranstaltung in einer Bildungseinrichtung abgehalten wird. Wie umstritten die Entscheidung von Westminster College ist, zeigt die hitzige Debatte über den Kurs auf sozialen Netzwerken und eine intensive Berichterstattung in den Medien. Tatsächlich war die Kontroverse so groß, berichtet USA Today, dass das College gezwungen war, die Informationen zum Seminar von seiner Webseite zu entfernen.

Weiter als so weit geht die Einrichtung indes nicht. Die Veranstaltung findet wie geplant statt, teilte die Marketingchefin von Westminster College, Sheila Pappazzo Yorkin, USA Today mit. Neu sei der Kurs übrigens nicht, fügte sie hinzu, in den vergangenen Jahren sei er in der Hochschule immer wieder angeboten worden, nicht jedoch seit Ausbruch der Pandemie. Für gewöhnlich nähmen daran rund 20 Studenten teil, so Yorkin. Dieses Jahr hätten sich bis Ende vergangener Woche 14 Studenten angemeldet.