Präsidentschaftswahl 2024 - So teuer ist der US-Wahlkampf für die Kandidaten
Die USA sind das Land der Superlative. Das gilt auch für die Summen, die im Präsidentschaftswahlkampf aufgewendet werden. Um wie viel Geld es hierbei geht und woher genau es stammt, zeigen wir Ihnen hier.
Der US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 ist in vollem Gange. Spätestens nach dem Rücktritt von Joe Biden und der Bekanntgabe seiner Unterstützung der Vize-Präsidentin Kamala Harris ist wieder neuer Schwung in den Wahlkampf gekommen. Die neue demokratische Herausforderin von Ex-Präsident Donald Trump hat sich auch direkt mit einem starken Online-Wahlkampf voller Memes ins Rennen gestürzt. Doch für eine erfolgreiche Präsidentschaftskampagne braucht es in den USA mehr als nur einen guten Social Media-Auftritt. Es braucht vor allem viel Geld. Was so ein Wahlkampf kostet und woher das viele Geld kommt, erklären wir Ihnen hier.
Was kostete der US-Wahlkampf 2020?
Der finanzielle Aufwand für den Wahlkampf in den USA erreichte im Jahr 2020 beispiellose Höhen. Es handelte sich um einen der teuersten Wahlkämpfe in der Geschichte des Landes. Die Organisation Open Secrets legte offen, dass über 14,4 Milliarden US-Dollar – ein Betrag, der in etwa 13,2 Milliarden Euro entspricht – in die verschiedenen Wahlkampfaktivitäten der beiden Parteien geflossen sind. Innerhalb dieses Gesamtbetrages wurden etwa 5,7 Milliarden US-Dollar für den Kampf um das Präsidentenamt ausgegeben, während zusätzliche 8,7 Milliarden auf die Kongresswahlen entfielen, die parallel stattfanden. Dieser Betrag stellt mehr als eine Verdopplung der Ausgaben des Jahres 2016 dar, die damals rund 2,4 Milliarden Dollar betrugen. Diese Zahlen zeugen von der enormen finanziellen Bedeutung und Stellung des US-Wahlkampfes im politischen System. Die damit verbundene Skalierung des Wahlkampfes ist auf vielfältige Faktoren zurückzuführen, wie die Ausdehnung der Kampagnen über einen langen Zeitraum und die Notwendigkeit, sehr verschiedene demografische Gruppen in einem derart großen Land zu erreichen und zu mobilisieren.
So funktioniert die Wahlkampffinanzierung in den USA
Das Spektrum der Spender im US-Wahlkampf ist breit und vielfältig. Die Höhe von Direktspenden an die Kandidaten ist allerdings begrenzt. Deshalb fließt ein Großteil der finanziellen Unterstützung über die sogenannten Super-PACs (Political Action Comitte), die als politische Aktionskomitees unbegrenzt Geld von Einzelpersonen und Gruppierungen sammeln können. Diese Mittel werden dann überwiegend zur Finanzierung intensiver Werbekampagnen genutzt. Obwohl Super-PACs formell unabhängig von den Kandidatinnen und Kandidaten agieren, spielen sie eine entscheidende Rolle im Wahlkampf, vor allem durch die Finanzierung von TV-Spots und anderen Medienkampagnen. Während sich ein erheblicher Teil der Gelder aus den Taschen der Reichen und Mächtigen zusammensetzt, tragen auch Kleinspenden von Privatpersonen signifikant zur Wahlkampffinanzierung bei. Insbesondere in der Endphase des Wahlkampfs nehmen die Spendensummen weiter zu und eine hohe Beteiligung der Bevölkerung durch kleinere finanzielle Beiträge wird dann sichtbar. Diese Kombination aus großen und kleinen Spenden schafft ein komplexes Netzwerk an finanziellen Beiträgen, welches den Kandidaten ermöglicht, ihre Botschaften weiträumig zu verbreiten.
Wie viele Spenden haben Kamala Harris und Donald Trump bereits gesammelt?
Die Kampagnenteams von Kamala Harris und Donald Trump waren im Jahr 2024 äußerst erfolgreich im Sammeln von Spendengeldern. Kamala Harris, die nach dem Rückzug von Präsident Joe Biden zur führenden Kandidatin der Demokraten avancierte, konnte allein im Juli die beeindruckende Summe von 310 Millionen US-Dollar an Spenden einnehmen. Sie benötigte dafür lediglich neun Tage, nachdem sie sich offiziell im Wahlkampf befand. Dieser Betrag übertraf die Spendeneinnahmen vom sich gern als Geschäftsmann auftretenden Donald Trump im gleichen Monat erheblich, der „nur“ 138 Millionen US-Dollar einsammeln konnte. Im Rückblick auf den Wahlkampf von 2020 hatten die beiden Spitzenkandidaten bedeutende Summen erreicht, mit Biden, der etwa 1,1 Milliarden Dollar sammelte, und Trump mit rund 790 Millionen.
Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die Wichtigkeit und die Kraft des Geldes im politischen Prozess, sondern auch das Engagement der Unterstützenden, welches sich in der Bereitschaft zeigt, ihre finanziellen Ressourcen für den Erfolg ihrer bevorzugten Kandidaten einzusetzen.