Präsidentenbesuch nach Massaker: So unpassend zeigen sich die Trumps in El Paso
Am vergangenen Wochenende erschütterten zwei Massaker die amerikanischen Städte El Paso und Dayton. US-Präsident Donald Trump besuchte die Orte am Mittwoch mit seiner Frau Melania. Dabei entstand ein verstörendes Foto des Präsidentenpaars mit einem Waisenkind.
Insgesamt 31 Menschen starben bei den Schießereien in der Grenzstadt El Paso und der Stadt Dayton in Ohio. Als Donald Trump am Mittwoch mit First Lady Melania die immer noch unter Schock stehenden Orte besuchte, erwartete man Empathie, Beileidsbekundungen oder zumindest eine in irgendeiner Weise angemessene Reaktion des Präsidenten.
Stattdessen geriet der Besuch der Trumps zur kruden Propaganda-Farce. Der Nachrichten-Sender CNN berichtete, dass etwa für den Besuch in El Paso zuvor aus dem Krankenhaus entlassene Opfer erneut wieder eingewiesen wurden. Nur zur Show quasi.
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Foto mit Waisenkind wirkt total unpassend
Eines dieser Patienten war ein Baby, dessen Eltern bei der Schießerei im Supermarkt ums Leben kamen, als sie versuchten, das Kind zu beschützen. First Lady Melania Trump postete auf Twitter Bilder aus El Paso und dem Krankenhaus. “Ich traf viele unglaubliche Menschen in Dayton und El Paso. Ihre Gemeinden sind stark und unzerbrechlich.“
I met many incredible people in Dayton, Ohio & El Paso, Texas yesterday. Their communities are strong and unbreakable. @potus and I stand with you! pic.twitter.com/SHzV6zcVKR
— Melania Trump (@FLOTUS) August 8, 2019
Die richtigen Worte, aber untermalt von mehr als unpassenden Bildern. Eines davon zeigt sie mit Ehemann Donald Trump und dem Waisenkind auf dem Arm. Beide lächeln, das Baby schaut eher verwirrt. Der Präsident gibt zusätzlich das Daumen-Hoch-Zeichen. Nicht gerade eine angemessene Reaktion auf das, was mit dem Kind und dem Ort passiert ist. Es wirkt vielmehr, als wären die Trumps auf irgendeiner Wahlkampfveranstaltung oder einem ähnlichen Event. Viele Twitter-Nutzer sehen das ähnlich:
Your husband is grinning like a game show contestant and giving a "thumbs up" next to a baby orphaned during another mass murder.
If you had normal human empathy you'd realize how horribly odd this is.
Then again, if you did you wouldn't be married to him.— John Pavlovitz (@johnpavlovitz) 9. August 2019
“Dein Ehemann grinst als wäre er bei einer Gameshow und gibt den ‘Daumen-Hoch’ für ein Baby, das gerade seine Eltern bei einem Massenmord verloren hat. Hättest du auch nur einen Funken menschlicher Empathie, dann wüsstest du, wie verstörend das ist.“
People are being murdered, why are you #DonaldTrump using survivors for photo-ops?? 😳#ElPasoStrong #DaytonStrong
— Jules Morgan (@glamelegance) 8. August 2019
“Leute wurden umgebracht, warum benutzt du, Donald Trump, die Überlebenden für Pressefotos??“, will ein anderer wissen. Mancher Nutzer zieht Vergleiche mit Ex-Präsident Obama, der sich wahrscheinlich nicht so verhalten hätte: “So sieht ein echter Präsidentenbesuch in einer trauernden Gemeinde aus“.
This is a real Presidential visit to a grieving community. pic.twitter.com/vAXC3sKIFQ
— Tom Chapman (@SurfCityTom) 8. August 2019
VIDEO: Proteste begleiten Trumps Besuche in Dayton und El Paso