„Die Preise schrecken nicht ab“ - Wiesn-Legende sieht beim Fest-Auftakt einen großen Unterschied zum Vorjahr
Hunderttausende Feierfreudige haben dem Oktoberfest einen gelungenen Auftakt beschert. Selbst ein totgeglaubter Hit erlebt eine Renaissance.
Im Video oben: Video zeigt chaotischen Massen-Ansturm auf das Oktoberfest
Bestes Spätsommerwetter, hundertausende Menschen und jede Menge gute Laune: Der Auftakt der Oktoberfestes 2024 am Samstag läuft nach Plan. Trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen strömen die Menschen in Scharen auf die Wiesn.
An den Festzelten bilden sich bereits am frühen Abend Schlangen vor den Eingängen – nichts geht mehr. Am Hintereingang des Braurösl reden im Minutentakt Kleingruppen auf eine Sicherheits-Mitarbeiterin ein. Ob sie nicht einfach schnell auf diesem Weg in das Zelt könnten? „Heute habt ihr keine Chance mehr. Es ist alles voll“, wiegelt sie ab.
Wiesn-Hit zeichnet sich noch nicht ab
Im Hofbräu-Festzelt blicken Kapellmeister Alois Altmann und seine Isarspatzen von der Bühne hinunter auf eine feierfreudige Menge, die sich nur zu gerne animieren lässt. “Brutal, Wahnsinn“, entfährt es Altmann angesichts der Stimmung im Zelt. Zwar freuten sich die Wiesnwirte und Ausrichter bereits im Vorjahr über einen gelungenen Auftakt. Doch dieses Jahr sei kein Vergleich dazu, so der Eindruck des Kapellmeisters. „Letztes Jahr war noch verhalten. Das war die erste Wiesn nach Corona“, erinnert er sich. Das habe mehr einem “Rantasten“ geglichen. Davon sei nun nichts mehr zu spüren.
Woran Altmann das merkt? „Wir haben das Programm umgestaltet und schon am Nachmittag mehr Stimmungslieder gespielt“, sagt er. Die Kapelle passe sich der Atmosphäre im Zelt an. Sogar ein vor rund zehn Jahren aussortiertes Lied habe plötzlich wieder gezündet: Der durch die Fußball-Nationalmannschaft gehypte Major Tom von Peter Schilling. Ein Wiesn-Hit zeichne sich indes noch nicht ab.
“Das Wiesnfieber bei den Einheimischen ist zurück“
Nach Altmanns Eindruck seien zudem wieder mehr Münchner und Firmengäste auf der Wiesn, es habe fast keine Stornierungen von Reservierungen gegeben. „Die Preise schrecken nicht ab. Es wird sehr gut konsumiert und die Leute feiern“, so sein Fazit zum Wiesn-Start.
Von einer deutlich größeren Resonanz als in den Vorjahren berichtet auch eine Wiesnkellnerin des Augustiner-Festzelts. “Das Wiesnfieber bei den Einheimischen ist zurück“, freut sie sich über viele Münchner und Bayern auf dem Gelände, die gute Stimmung verbreiteten: „Es sind auch wahnsinnig viele Touristen da.“ Als sie um kurz vor 9 Uhr die noch gesperrten Zäune passiert habe, habe sie das Ende der Schlange nicht sehen können. “Heute ist der erste richtige Wiesnsamstag wie vor Corona“, sagt sie.