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Preisverfall nur der Anfang? Das Ende des Öl-Zeitalters ist in Sicht

oil well sunset rig
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Reuters

Die Ölpreise purzelten Anfang des Jahres so dramatisch, dass in den Finanzmärkten die Nerven blank lagen und Börsen-Beben die Welt erschütterten. 

Doch die jüngsten Turbulenzen wirken wie ein Klacks angesichts des nun bereits in gar nicht mehr so ferner Zukunft prognostizieren Ende des Ölzeitalters. Dieses extreme Szenario wird nun von der Gruppe „Bernstein Research“ in neuen Details beschrieben. „Bernstein“-Analyst Neil Beveridge kalkulierte die künftig immer stärker fallende Nachfrage nach dem „schwarzen Gold“ und siedelt den Anfang des Endes der Öl-Ära bereits im Jahr 2030 an.

Letzter Öl-Durst in den Zwanzigern

Die Kurve werde jedoch nicht linear fallen, so der Analyst: Im nächsten Jahrzehnt wird von den Experten nochmals eine Zunahme der Nachfrage erwartet. „Unsere Analysten prognostizieren, dass sich die Nachfrage bis 2020 vergrößern und im nächsten Jahrzehnt sogar noch verstärken wird“, heißt es in dem Memo.

Die Nachhaltigkeit der Nachfrage könnte viele sogar überraschen, schrieb Beveridge. Er erwartet auch, dass sich die Preise wieder erholen werden – wenn auch nicht auf einstige, dreistellige Rekordwerte. Genannt wird ein Preisrahmen von 60 bis 70 Dollar pro Barrel zum Ende diesen Jahrzehnts. 

Den endgültigen Wendepunkt bei der Ölnachfrage sieht der Experte im Jahr 2030.

Und das wäre es dann gewesen mit dem Öl…

 

oil demand chart bernstein
oil demand chart bernstein

Reuters

Die Kurve fällt dann so schnell wie sie während des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts anstieg. Die Berechnungen klingen fast paradox: Stets wurde gewarnt, dass der Weltwirtschaft irgendwann einmal das Öl ausgehen könnte. Stattdessen geht der Ölwirtschaft die Nachfrage aus. 

Weniger Öl-Verbrauch durch Klimaschutz

Drei Faktoren seien laut Bericht verantwortlich: 

  • Entwickelte Staaten werden sich zunehmend vom Öltropf abnabeln, vor allem durch das Wachstum erneuerbarer Energieträger: Beveridge argumentiert, dass im Westen das Allzeithoch beim Öldurst bereits 2005 erreicht worden wäre. 

  • Die Nachfrage wird sich in Schwellenländern, vor allen bei den Giganten China und Indien, noch eine Weile steigern. Sie sorgt für den letzten großen Öl-Durst“ der Welt nach 2020. Doch auch hier wird sich am Ende eine ähnliche Entwicklung wie im Westen vollziehen, so Bernstein Research.

  • Wachsende Anstrengungen beim Klimaschutz dürften die Verdrängung des Energieträgers Öl zusätzlich beschleunigen — wie auch die wachsende Verbreitung von Elektrofahrzeugen.

Laut den Berechnungen könnte die Ölförderung im Jahr 2100 auf Werte wie in den Sechzigern fallen. 

 

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