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Presse: "Der Doppeladler-Jubel ist dumm"

Granit Xhaka jubelt im Rücken von Schiedsrichter Felix Brych provokant

Die Schweizer Matchwinner Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben mit ihrem provokanten Doppeladler-Jubel beim 2:1-Sieg gegen Serbien für Aufregung sorgt.

Nicht nur in den sozialen Netzwerken kochten nach Abpfiff die Emotionen hoch, auch in der Schweizer Presse wurde kräftig über die umstrittene Aktion der beiden ehemaligen Bundesligaspieler diskutiert.

Hintergrund: Xhaka und Shaqiri haben kosovo-albanische Wurzeln und ahmten mit der Doppeladler-Geste das albanische Wappentier mit ihren Händen nach.

SPORT1 hat die wichtigsten Pressestimmen aus der Schweiz zusammengefasst:

Neue Zürcher Zeitung: "Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka provozieren mit ihrem Torjubel die serbischen Zuschauer. Sie befeuern damit eine Diskussion, die man für beendet oder zumindest für abgemildert hielt. Sie haben so feine Füße wie kaum jemand sonst in dieser Auswahl. Aber ihre politische Sensibilität und ihr gesellschaftliches Bewusstsein sind unterentwickelt."

Le Matin: "Für die Nati wird alles möglich. Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri sahen sich vor dem Spiel Provokationen der serbische Spieler und der Presse gegenüber. Diese Provokationen fanden unweigerlich ihre Fortsetzung auf dem Feld in einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um alles oder nichts ging."

Tagesanzeiger: "Unnötige Geste nach den Treffern: Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri zeigen mit den Händen den albanischen Doppeladler. Möglich, dass Xhaka die überfließenden Hormone zugutegehalten werden müssen. Clever war die Aktion sicher nicht. Die Schweizer werden wissen, welche Diskussionen sie jetzt wieder angestoßen haben."

Blick: "Xhaka und Shaqiri sind geniale Dummköpfe. Mit dem 2:1-Sieg über Serbien wird die WM für unsere Nati zum Turnier ohne Grenzen. Doch der Doppeladler-Jubel von Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka ist unnötig und dumm. Dass sie mit heißem Herzen gespielt haben, beim Jubel aber den kühlen Kopf vermissen ließen, ist der ganz große Makel nach diesem wunderbar aufwühlenden Abend. Der provokative Jubel mit dem Doppeladler kann man als Schweizer Fan noch als die Geste zweier schwer erziehbaren jungen Männer abtun. Ob das die FIFA auch so sieht, bleibt abzuwarten."

Aargauer Zeitung: "Aufwühlender WM-Abend: Großer Sieg der Schweiz, aber die Diskussionen drehen sich um den Doppeladler. Wie auch immer das Urteil ausfällt, eines müsste Xhaka und Shaqiri eigentlich bewusst gewesen sein: Dass sie damit die Diskussionen um Identität, um Herkunft und Heimat wieder neu entflammen. Ob das gut ist für das Verhältnis dieser Mannschaft zur Schweiz? Man darf es bezweifeln."

20 Minuten: "Es ist stark, wie die Nati an diesem Abend auf einen schwachen Start reagiert. Aber es ist komplett unnötig, wie Shaqiri und schon vor ihm Granit Xhaka die Serben bei ihrem Torjubel mit dem Doppeladler provozieren. Mit dem Wappentier Albaniens. Ja, Xhaka zeigt bei seinem Jubel zum 1:1 zuerst auf das Schweizer Kreuz auf seiner Brust. Ja, Shaqiri klopft nach dem Spiel demonstrativ darauf herum. Aber die beiden führen mit ihrem Adler-Jubel auch ihren eigenen Trainer vor. Der hatte vor der Partie nicht einmal auf Fragen zum Thema reagiert."

SRF: "Die Schweiz dreht gegen Serbien einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg. Damit reicht der Nati im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica ein Unentschieden zum Einzug in die Achtelfinals. Für Gesprächsstoff und Schlagzeilen dürfte der Torjubel der beiden Schweizer Schützen sorgen."