Deutscher Nachwuchs: Zorc schlägt Alarm

Michael Zorc sorgt sich um die Situation des deutschen Nachwuchses

Das Kapitel Ousmane Dembele ist bei Borussia Dortmund äußert unrühmlich zu Ende gegangen.

Der Spieler hat seinerzeit so beharrlich gestreikt, dass dem Klub am Ende kaum eine andere Möglichkeit blieb, als ihn an den FC Barcelona zu verkaufen.

Doch auch bei seinem neuen Klub fällt der Franzose negativ auf. Fehlende Einstellung, geschwänzte Trainingseinheiten, angebliche Abwanderungsgedanken: Es waren zuletzt einige Vorwürfe in spanischen Medien zu lesen.

Zu der Personalie Dembele hat BVB-Sportdirektor Michael Zorc seine ganz persönliche Meinung.

"Jetzt, da er in Barcelona spielt, bei einem der größten Klubs der Welt, treten diese Disziplinlosigkeiten offenbar immer noch auf", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Ich nehme mit Erleichterung zur Kenntnis, dass das also keine Sache war, die irgendetwas mit den Verhältnissen hier beim BVB zu tun hatte."

Zorc: "Problem des deutschen Fußballs"

Dass Dembele den Klub im Sommer 2017 mehr oder weniger erpresst hat, um seinen Verkauf zu forcieren, haben sie ihm beim BVB bis heute nicht verziehen.

"Da hat sich eine Spirale entwickelt, die irgendwann nur noch schwer zu stoppen war", sagte Zorc der FAZ. "Wenn der eine streikt (Dembele, d. Red.) und der andere keine Uhr zu haben scheint (Aubameyang, d. Red.), dann hat das schon Auswirkungen nach außen und nach innen."

Disziplinlosigkeit hin oder her: Eines dieser Top-Talente, die Dortmund in den vergangenen Jahren den Durchbruch geschafft haben, war Dembele allemal. Nur zu gern würden sie beim BVB auch mal wieder einen deutschen Spieler dieser Güteklasse hervorbringen. Diesbezüglich hat Zorc jedoch einen besorgniserregenden Trend ausgemacht.

"Im Moment kommen auf jeden Deutschen, ehrlich gesagt, zwei interessante Franzosen, zwei interessante Engländer und Spanier sowieso", sagte er. "Das ist ein Problem, das den deutschen Fußball in den kommenden Jahren beschäftigen wird."