Problemtiere: Im Oderbruch werden zu wenig Biber erschossen

Diplom Ingenieurin Antje Reetz an einem Biberdamm

Antje Reetz macht sich keine Illusionen. "Den Biber werden wir nicht mehr los, selbst wenn wir ihn ganzjährig bejagen dürften", sagt die 33-Jährige, die sich seit Jahren mit dem umtriebigen Wasserbaumeister beschäftigt. Zunächst eher theoretisch während ihrer Diplomarbeit an der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE), seit acht Jahren ganz praktisch als Bibermanagerin beim Gewässer- und Deichverband Oderbruch (Gedo) in Seelow (Märkisch-Oderland).

Dass sich der Verband für den Umgang mit dem streng geschützten Nager eine eigene Personalstelle leistet, hat seinen Grund: Deutschlands größter eingedeichter Flusspolder bietet schätzungsweise 1600 Tieren eine Heimat; mehr als ein Drittel der Brandenburger Biber leben laut Reetz im Oderbruch. Die Diplom­ingenieurin für Landschaftsnutzung und Naturschutz kennt jedes Revier, ist ständig auf Achse im 130.000 Hektar großen Verbandsgebiet, um von Bibern angerichtete Schäden zu beseitigen.

"22 Biber wurden tatsächlich nur geschossen"

Sie sieht auf den ersten Blick, welcher Bau tatsächlich bewohnt ist, und entscheidet, inwieweit von Bibern geschaffene Dämme zurückgebaut, ihre Burgen abgetragen oder Metall-Schutzmatten eingebaut werden müssen. Außerdem bestimmt sie, wo der Verband besser selbst Wasser anstaut, bevor es der nachtaktive Biber tut. Dabei kartiert Reetz die Bauten der Tiere und hat daher einen ziemlich aktuellen Überblick über ihre Verbreitung.

Seit zwei Jahren gilt die Biberverordnung in Brandenburg, die den Umga...

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