Produkte und ihre kuriose Entstehungsgeschichte: Knallfolie

Manchmal muss ein Vorhaben erst scheitern, um später wirklich erfolgreich zu sein. Das beweist nicht zuletzt die Geschichte der Knallfolie, dem wohl praktischsten und zugleich spaßigsten Verpackungsmaterial der Welt: Die Erfinder der kleinen Luftblasen hatten nämlich ursprünglich etwas ganz anderes für ihr Produkt im Sinn…

Es macht nicht nur Kindern Spaß, die Luftblasen der Knallfolie zu zerdrücken. (Bild: Getty Images)
Es macht nicht nur Kindern Spaß, die Luftblasen der Knallfolie zu zerdrücken. (Bild: Getty Images)

Aus heutiger Sicht klingt es schon etwas absurd, aber als der Amerikaner Al Fielding und der Schweizer Marc Chavannes 1957 die erste Knallfolie schufen, taten sie dies nicht, um Blumenvasen, Schreibtischlampen oder Computerbildschirme darin einzuwickeln. Stattdessen planten sie damit den Einrichtungsmarkt zu revolutionieren: ihr „Bubble Wrap“ sollte nämlich als Tapete dienen.

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Um diese zu kreieren, schweißten die beiden Erfinder zwei Duschvorhänge so zusammen, dass sich kleine Luftblasen dazwischen bildeten. Doch die Idee von der dreidimensionalen Wandverkleidung wollte nicht so wirklich zünden. Niemand interessierte sich für die Luftblasen-Tapete.

Knallfolie: die wohl spaßigste Verpackung der Welt

Rückblickend war es sicherlich ein Segen, dass die Männer scheiterten, sonst würden wir wohl alle nur an unseren Wohnungswänden hängen und die kleinen Luftblasen platzen lassen, bis keine mehr übrig sind und die Tapete ausgelaugt und traurig erscheint.

Ihre eigentliche Bestimmung sollte die Knallfolie einige Jahre später finden. Als das Technologieunternehmen IBM 1959 bekannt gab, dass es einen neuen Computer auf den Markt bringe, rief das den Vermarkter Frederick W. Bowers auf den Plan: Könnten die Luftblasen nicht zum Verpacken zerbrechlicher Gegenstände verwendet werden?

Zwar nicht als Tapete, dafür aber als Verpackungsmaterial konnte sich die Knallfolie durchsetzen. (Bild: Getty Images)
Zwar nicht als Tapete, dafür aber als Verpackungsmaterial konnte sich die Knallfolie durchsetzen. (Bild: Getty Images)

Er erzählte IBM von seiner Idee und demonstrierte die schützende Funktion der Knallfolie vor Ort – und das sehr überzeugend! IBM kaufte große Mengen des Materials, um seine Geräte beim Versand mit der Post damit zu schützen.

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Auch wenn die Erfinder der Knallfolie ursprünglich eine andere Vorstellung von ihrem Produkt hatten, von ihrem späteren Erfolg hätten sie sicherlich nicht einmal zu träumen gewagt: Der Verkauf von Knallfolie bringt ihrem Hersteller, der Firma Sealed Air, jedes Jahr bis zu 400 Millionen Dollar ein. Die Menge an Knallfolie, die jedes Jahr produziert wird, würde sogar ausreichen, um die ganze Erde bis zu zehn Mal darin einzuwickeln. Man stelle sich nur vor, wie viel Spaß die Aliens wohl dabei hätten, die Abermilliarden kleinen Luftblasen platzen zu lassen...

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