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Profitiert Ivanka Trump von der Steuerreform ihres Vaters?

Viele Beobachter in den USA fragen sich, welche Eigenschaft Ivanka Trump eigentlich zur Beraterin ihres Vaters qualifiziert? (Bild: AP Photo)
Viele Beobachter in den USA fragen sich, welche Eigenschaft Ivanka Trump eigentlich zur Beraterin ihres Vaters qualifiziert? (Bild: AP Photo)

Eine Steuerreform, die die Regierung Trump vor einem Jahr beschlossen hat, könnte erhebliche finanzielle Vorteile für seine Tochter Ivanka und ihren Ehemann Jared Kushner beinhalten. Vordergründig geht es dabei um die Unterstützung von Problemvierteln. Ivanka Trump hat die Reform damals massiv beworben.

Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner sind enge Berater des US-Präsidenten. Gleichzeitig sind sie Unternehmer, die beispielsweise große Anteile des Immobilienkonzerns Cadre halten. Beobachter kritisieren schon lange die Doppelrolle des Ehepaares und warnen davor, dass wirtschaftliche Interessen der beiden ihre politische Einflussnahme auf Donald Trump lenken könnten. Nun legen Recherchen der New Yorker Nachrichtenagentur AP den Verdacht nahe, dass diese Befürchtungen nicht unbegründet sind.

Im Rahmen einer Steuerreform beschloss die Trump-Regierung, Unternehmen, die in ausgesuchten Stadtvierteln investieren, massive Steuervorteile zu gewähren. Durch die Förderung sogenannter “Opportunity Zones” sollen abgehängte Stadtviertel aufgewertet werden. Im April 2018 wurden landesweit insgesamt 8.700 Nachbarschaften und Industriegebiete zu “Opportunity Zones” erklärt.

Ivanka Trump und Jared Kushner sind Unternehmer und Berater des US-Präsidenten. (Bild: AP Photo)
Ivanka Trump und Jared Kushner sind Unternehmer und Berater des US-Präsidenten. (Bild: AP Photo)

Ivanka Trump und Jared Kushner könnten profitieren

Die Tochter des Präsidenten und ihr Ehemann sind laut AP mit insgesamt bis zu 50 Millionen US-Dollar an Cadre beteiligt. Das Unternehmen will in Zukunft im ganzen Land in “Opportunity Zones” investieren. Außerdem hält das Ehepaar über Kushners Familienunternehmen Anteile an mindestens 13 Immobilien innerhalb geförderter Nachbarschaften in den Bundesstaaten New Jersey, New York und Maryland. Laut AP sind viele dieser Stadtviertel gar nicht so heruntergekommen, als dass sie durch Steuerreformen unterstützt werden müssten.

Zum Beispiel stünden sechs der Gebäude im Stadtviertel Brooklyn Heights in New York. Die Wohnungen werden zum Teil für acht Millionen US-Dollar angeboten. In New Jersey beherbergen betroffene Immobilien unter anderem einen Yoga-Shop und ein italienisches Restaurant mit Meeresblick. Kostenpunkt: 2,7 Millionen US-Dollar.

Eines der New Yorker Gebäude im Besitz der Familie Kushner, das seit Neuestem in einer “Opportunity Zone” steht. Sein Wert dürfte steigen. (Bild: AP Photo)
Eines der New Yorker Gebäude im Besitz der Familie Kushner, das seit Neuestem in einer “Opportunity Zone” steht. Sein Wert dürfte steigen. (Bild: AP Photo)

Indirekte Vorteile durch Wertsteigerung

Zwar gibt es bislang keine Beweise dafür, dass Ivanka Trump oder ihr Ehemann Einfluss auf die Auswahl der “Opportunity Zones” genommen haben. Auch hat sich das Familienunternehmen Kushners bisher nicht um den Steuernachlass beworben. Allerdings würden die Immobilien allein dadurch an Wert gewinnen, dass nun ein regelrechter Goldrausch unter den Investoren entbrennt: Denn die betroffenen Stadtviertel sind aufgrund der Steuervorteile beliebter als je zuvor.

Die New Yorker Anti-Korruptions-Organisation “Citizens for Responsibility and Ethics” beklagt gegenüber AP den augenscheinlichen Interessenkonflikt der Tochter des Präsidenten: “Jared Kushners Interessen sind Ivanka Trumps Interessen und umgekehrt.” Die Unterstützung der Steuerreform durch Ivanka hätte offensichtlich direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Situation von Kushners Familienunternehmen.