Prominente Unterzeichner - „Appell der 38“: Wagenknecht und Schwarzer schreiben offenen Ukraine-Brief
Ein offener Brief zum Ukraine-Krieg sorgt für Aufsehen. Die Verfasserinnen: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Der „Appell der 38“ findet prominente Unterstützer.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer haben einen offenen Brief zum Russland-Ukraine-Konflikt angestoßen und veröffentlicht. In dem Brief, der „t-online“ bislang exklusiv vorliegt, rufen sie dazu auf, „einen großen europäischen Krieg“ zu verhindern.
Sie schreiben, es sei „höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik mit Nachdruck für eine Deeskalation und einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließenden Friedensverhandlungen“ einsetze. Sie verweisen dabei auf einen Friedensplan Brasiliens und Chinas.
Prominente Unterzeichner: Kati Witt, Wolfgang Grupp, Otto Schily
Den Brief von Wagenknecht und Schwarzer, der auf Frieden in der Ukraine drängt , haben 38 Menschen unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehören der ehemalige SPD-Innenminister Otto Schily, die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt, Trigema-Gründer Wolfgang Grupp und der ehemalige CSU-Politiker Peter Gauweiler.
Die Überschrift des Briefes lautet: „Eine Minute vor Zwölf (sic!) – Einen großen europäischen Krieg verhindern!“ Schwarzer und Wagenknecht bezeichnen den Krieg als „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Russland“. In dem „Appell der 38“, so nennen sie den Brief, sagen sie, dass es der Ukraine an Waffen, aber auch an Soldaten mangele, und stellen fest, dass „ein Ende des Sterbens nicht in Sicht“ sei.
„Deutschland könnte das neue Schlachtfeld werden“
Die „Last-Minute-Entscheidung des US-Präsidenten Biden“, Angriffe auf Russland mit von den USA gelieferten Raketen zu genehmigen, habe „eine neue Eskalationsstufe eingeleitet.“ Demnach hätten auch Großbritannien und Frankreich den USA nachgezogen. Damit steige das Risiko für ganz Europa extrem. „Deutschland könnte das neue Schlachtfeld werden“, so Wagenknecht, Schwarzer und die 38 Unterzeichner.
Sie kritisieren in dem Brief auch den noch verantwortlichen US-Präsidenten Joe Biden . „Biden habe sich in der Vergangenheit geweigert, diesen Schritt zu gehen, um, wie er selbst betonte, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Gilt das jetzt nicht mehr?“, so die Frage in dem offenen Brief.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels wurde auch die Schauspielerin Jutta Speidel als Unterzeichnerin des Briefes genannt. Sie zog ihre Unterschrift aber noch vor der Veröffentlichung des Schreibens zurück. Wir haben den Fehler korrigiert.