Proteste begleiten Brüsseler EU-Türkei-Treffen

Die Demonstrationen vor dem Kommissionsgebäude richteten sich vor allem gegen die jüngsten Festnahmen von Menschenrechtlern und Journalisten in der Türkei. Der für Europa zuständige Direktor von Amnesty International, John Dalhuisen, sprach am Rande der Kundgebung von einem entscheidenden Moment im Verhältnis der internationalen Gemeinschaft zur Türkei. Die festgehaltenen Menschenrechtsaktivisten müssten freigelassen und unterstützt werden. Das Vorgehen Ankaras gegen vermeintliche Regimekritiker hat die Fronten zwischen Brüssel und Ankara verhärten lassen. Johannes Hahn, der Erweiterungskommissar der EU, befürchtet eine immer größer werdende Kluft, weil sich die Türkei mehr und mehr von europäischen Werten entferne. Darüber und über mögliche Folgen müsse die EU mit dem Land ausführlich reden. Bleiben die Fronten verhärtet, wird spätestens nach der Sommerpause eine Diskussion über mögliche Strafmaßnahmen der EU erwartet.