Nach Protesten in Venezuela - Vier Journalisten wegen Terrorismus angeklagt
Nach den heftigen Protesten bei der Präsidentschaftwahl in Venezuela wurden nun vier Journalisten wegen Terrorismus angeklagt. Den angeklagten droht eine Höchststrafe von 30 Jahren Gefängnis.
Vier Journalisten sind in Venezuela nach Angaben einer Journalistengewerkschaft wegen „Terrorimus“ angeklagt worden. Sie wurden bei Protesten gegen die umstrittene Präsidentschaftswahl festgenommen. „Wir verurteilen die illegale und willkürliche Anwendung der Anti-Terror-Gesetze in Venezuela, insbesondere gegen Journalisten und Fotojournalisten, die während der Proteste nach den Wahlen im Land inhaftiert wurden“, erklärte die Gewerkschaft am Mittwoch. Allen Journalisten werde der Zugang zu ihren Anwälten verwehrt, hieß es weiter. Terrorismus wird in Venezuela mit einer Höchststrafe von 30 Jahren Gefängnis belegt.
Heftige Proteste nach Maduros Wiederwahl
Die vier Angeklagten sind demnach die Fotografen Yousner Alvarado und Deisy Peña sowie der Kameramann Paúl León und Journalist José Gregorio Carneiro. Insgesamt gab es laut Angaben von Menschenrechtsorganisationen bei den Protesten mehr als 2200 Festnahmen. Auslöser der Demonstrationen war die umstrittene Wiederwahl von Amtsinhaber Nicolás Maduro Ende Juli. Die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde hatte Maduro ungeachtet von internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition beansprucht den Wahlsieg für sich. Mehrere Länder, darunter die USA, Peru und Argentinien, hatten vergangene Woche offiziell den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia als Wahlsieger anerkannt. Die EU tat dies bislang nicht, lehnt jedoch die Anerkennung von Maduros Wiederwahl ab.