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Prozess: Angriff auf Kippa-Träger: "Ich fühlte mich im Recht"

Das Video zeigt den Übergriff in Prenzlauer Berg Der Angreifer schlug mehrmals mit einem Gürtel auf einen Kippa tragenden Israeli ein. Das Opfer filmte die Tat (Archivbild)

Berlin. Janina L. ist eine couragierte Frau. Die 44-jährige Hamburgerin saß am 17. April dieses Jahres in einem Restaurant unweit der Raumerstraße in Prenzlauer Berg. Zunächst seien ihr die beiden jungen Männer mit der Kippa aufgefallen, sagte sie am Dienstag vor einem Moabiter Jugendschöffengericht. Wenig später habe sie drei mit Koffern und Taschen beladene junge Männer auf der anderen Straßenseite gesehen, die auf Arabisch laut schimpften. „Es war mir sehr schnell klar geworden, in welche Richtung das ging“, sagte sie.

Die Werbefachfrau gilt als wichtige Zeugin in einem Prozess gegen den 19-jährigen Knaan Al S, der an diesem Tag einen 21-Jährigen, der eine Kippa trug, antisemitisch beleidigt und mit einem Gürtel heftig geschlagen haben soll. Die Anklage lautet gefährliche Körperverletzung und Beleidigung. Dabei kann sich die Staatsanwaltschaft auf ein Handyvideo stützen, dass das Opfer Adam A. während des Angriffs aufgenommen hat. Diesen Film hatte er später ins Internet gestellt. Auch vor Gericht wurde er mehrfach betrachtet.

Wie es zu dem antisemitischen Angriff in Prenzlauer Berg kam

Der Angreifer schlug mit einem Gürtel auf einen Kippa tragenden Israeli ein. Das Opfer filmte - und erzählt im Video, was passierte.

Knaan Al S. hat die Vorwürfe dann auch gleich zu Prozessauftakt zugegeben. „Ich entschuldige mich, dass ich ihn geschlagen habe“, sagte er, und dass er sich „im Recht gefühlt“ habe, weil er zuvor beleidigt worden sein. Den Vorwurf, dass der Angriff einen antisemitischen Hintergrund habe, wies er zurück. „Für mich sind aller Menschen gleich. Juden, Christen, und alle anderen. Wenn ich was gegen Juden h...

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