Prozess in Berlin: Babysitterin schüttelt Kind zu Tode

Die 41 Jahre alte Angeklagte im Moabiter Kriminalgericht. Sie soll ein Kleinkind getötet haben

Berlin. Es wird sich nur mit viel Mühe rekonstruieren lassen, was am 13. Juli vergangenen Jahres in einer Dreiraumwohnung an der Mirower Allee im Ortsteil Marzahn geschah. Sicher ist: ein kleiner Junge wurde derart malträtiert, dass er drei Tage später im Vivantes-Krankenhaus Friedrichshain verstarb.

Wegen Totschlags angeklagt ist eine 41-jährige Frau. Thi L. arbeitete für die ebenfalls aus Viet­nam stammenden Eltern des 15 Monate alten Jungen und einer dreijährigen Tochter offenbar als Kindermädchen. Den Ermittlungen zufolge soll sie an jenem 13. Juli den Jungen stark geschüttelt und mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand geschlagen haben. Im Anklagesatz werden ein "Schädelbruch im Bereich des rechten Hinterhauptes", "filmartige Unterblutungen der harten Hirnhaut" und "Einblutungen an der Kopfschwarte" erwähnt. Trotz Notarzt, trotz Reanimationsversuchen konnte das Kind nicht gerettet werden. "Ursächlich für den Todeseintritt waren die Verletzungen, die die Angeschuldigte durch das Schütteln und Anschlagen des Kopfes verursacht hat" – so steht es im Anklagesatz.

Die Angeklagte Thi L. sitzt zusammengekauert auf der Anklagebank. Ein Dolmetscher übersetzt, es scheint aber so, als ob sie vieles verstehe. Sagen möchte sie nichts. So lässt sie über ihren Verteidiger erklären, dass sie sich zunächst nicht äußern werde. Bei polizeilichen Vernehmungen soll sie die Vorwürfe bestritten haben.

Zu Wort kommen am ersten Prozesstag zwei Polizisten, die damals ganz in der Nähe eigentlich einen ande...

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