Prozess : Polizist Rolf L. und die Autoschieber-Bande vor Gericht

Die Anklagebank im Saal 621 des Landgerichts ist international besetzt, wenn sich ab dem heutigen Montag neun Männer wegen großangelegter Autoschiebereien verantworten müssen. Sie kommen aus Polen, dem Baltikum, Jordanien, der Türkei oder dem Libanon. Von besonderem Interesse ist dabei allerdings ein 47-jähriger Deutscher, Rolf L., zumindest derzeit noch Beamter der Berliner Polizei. Er soll nicht nur große Teile des lukrativen Geschäftes organisiert, er soll seine Mitangeklagten auch mit wichtigen Informationen aus dem Polizeicomputer versorgt haben.

Behörden ermitteln gegen zwei Dutzend Verdächtige

Die Masche, mit der die Angeklagten etwa zwei Jahre lang Erfolg hatten, war im Grunde recht simpel. Die Fahrzeuge, allesamt hochwertige Modelle wurden in Autohäusern in Berlin, Brandenburg oder Niedersachsen gestohlen, umlackiert, mit falschen Papieren und frisierten Fahrgestellnummern versehen und anschließend sowohl im Inland als auch im Ausland weiterverkauft. Für jeden Aufgabenbereich, vom Einbruch über die notwendigen Fälschungen bis zum Weiterverkauf, gab es Spezialisten.

120 Fälle zwischen März 2016 und September 2018 hat die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen aufgelistet. Dabei dürfte es sich allerdings nur um die Spitze des Eisberges handeln. Ermittelt wurde und wird in der Sache insgesamt gegen 23 Verdächtige. Beteiligt waren und sind Behörden aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Schweden, den Niederlanden, Italien, Österreich, Polen, Litauen und Algerien.

Im Herbst...

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