Prozess um Familienstreit: Mann mit Messer attackiert: Brüder berufen sich auf Notwehr

Der Eingang zum Gericht in Moabit (Archivbild)

In einem Prozess um eine Messerstecherei bei einem Familienstreit in Kreuzberg haben sich zwei Brüder auf Notwehr berufen. Der mit 34 Jahren ältere der beiden erklärte am Montag vor dem Landgericht, ein entfernt verschwägerter Mann habe ihn auf offener Straße unvermittelt attackiert. Weil er sich nicht anders zu helfen gewusst habe, habe er in der Rangelei ein Taschenmesser gezogen. Der mitangeklagte 23-Jährige will versucht haben, seinen Bruder zu schützen. Bei dem Streit Ende 2015 waren der 25-jährige Kontrahent sowie ein Schlichter verletzt worden. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Totschlag.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Brüdern vor, den 25-Jährigen "als Bestrafung für vermeintliches Fehlverhalten" attackiert zu haben. Der Jüngere habe den entfernt verschwägerten Mann zunächst mit einer Pistole bedroht, der Ältere dem Gegner einen Messerstich in den Oberkörper versetzt. Einen zweiten Messerhieb habe ein Augenzeuge abwehren können, so die Anklage. Beim Versuch zu schlichten sei ein weiterer Zeuge an der Schulter verletzt worden.

Der 23-Jährige erklärte, er sei bei der Rangelei unbewaffnet gewesen. Es treffe aber zu, dass er in seiner Wohnung eine "verrostete" Waffe versteckt hatte. In der verlesenen Aussage des älteren Bruders hieß es, der 25-Jährige sei ein Boxer und ihm körperlich überlegen. Dass der Mann verletzt wurde, tue ihm leid. Auslöser der Rangelei sei wohl der Streit zwischen zwei Frauen und ein angeblich beschädigtes Auto gewesen. Der Prozess wir...

Lesen Sie hier weiter!