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Psoriasis: Sechs wichtige Fakten über die verbreitete Hautkrankheit

Psoriasis, umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt, ist eine weit verbreitete Hautkrankheit. Trotzdem gibt es Aufklärungsbedarf. Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengetragen.

Psoriasis ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. (Bild: Getty Images)
Psoriasis ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. (Bild: Getty Images)

Rote, schuppige, juckende Hautstellen – für Menschen, die nicht mit Psoriasis vertraut sind, kann die Hautkrankheit alarmierend aussehen. Je nach Ausprägung haben Betroffene sehr unter den Symptomen der chronischen Entzündungskrankheit zu leiden.

Schätzungen zufolge sind etwa zwei von hundert Menschen in Deutschland von Psoriasis betroffen. Davon haben etwa 70 Prozent einen begrenzten Hautbefall (so genannte leichte Psoriasis) und etwa 30 Prozent eine mittelschwere bis schwere Form, berichtet etwa die "Apotheken Umschau".

1. Es gibt verschiedene Arten von Psoriasis

Laut der "Mayo Clinic", einer US-amerikanischen Non-Profit-Organisation, die diesbezüglich Forschungen betreibt, gibt es sechs verschiedene Arten von Psoriasis:

Plaque-Psoriasis: Diese Form der Krankheit betrifft laut Experten bis zu 90 Prozent der Menschen, die an dieser Hauterkrankung leiden. Sie führt zu trockenen, juckenden, erhabenen und schuppigen Hautstellen, den sogenannten Plaques. Meist sind die an Ellbogen, Knien, im unteren Rücken und auf der Kopfhaut zu finden.

Nagelpsoriasis: Diese Art äußert sich an Fingern und Fußnägeln. Die entzündlichen Prozesse führen zu abnormem Nagelwachstum. Die Nägel verfärben sich, lösen sich auf oder fallen sogar ab.

Psoriasis guttata: Sie betrifft in der Regel Kinder und junge Erwachsene. Ausgelöst wird sie durch eine bakterielle Infektion, wie etwa eine Halsentzündung und führt dann zu Hautveränderungen, die sich als kleine, tropfenförmige, schuppende Flecken auf Bauch, Armen und Beinen zeigen.

Inverse Psoriasis: Diese spezielle Art der Schuppenflechte tritt vor allem in Hautfalten und Körperbeugen auf. Sie zeigt sich in Form von entzündeten Hautstellen oft an der Leiste, an den Brüsten oder dem Po. Durch Reibung und Schwitzen verschlimmern sich die Beschwerden.

Pustulöse Psoriasis: Dieser Typ der Schuppenflechte ist eher selten. Er tritt in Form von mit Eiter gefüllten Bläschen auf, die sich entweder großflächig am Körper oder in kleinen Bereichen der Handflächen oder Fußsohlen zeigen.

Erythrodermische Psoriasis: Sie ist die seltenste und schwerste Form der Schuppenflechte. Erythrodermische Psoriasis kann den gesamten Körper mit schuppendem Ausschlag bedecken, der jucken oder brennen kann.

2. Psoriasis ist nicht ansteckend

Mancher, der Menschen mit Symptomen sieht, fragt sich, ob die Krankheit ansteckend ist. Doch diese Sorge ist unbegründet. "Psoriasis kann bei Menschen, die nicht an Psoriasis leiden, Unbehagen hervorrufen, da sie glauben, dass sie durch Kontakt auf sie übertragen werden kann", so der Dermatologe Dr. Ife J. Rodney, Gründungsdirektor von "Eternal Dermatology + Aesthetics", gegenüber Yahoo Life. "Psoriasis ist jedoch eine Autoimmunerkrankung. Sie ist einfach genetisch bedingt und es gibt keine äußeren Faktoren, die Psoriasis verursachen."

3. Unterschiede zwischen Psoriasis und Ekzemen

Ekzeme verursachen entzündete, gereizte und oft juckende Haut. Ekzemerkrankungen äußern sich meist als Neurodermitis oder Kontaktekzeme, unterscheiden sich aber von Psoriasis.

"Beide Zustände haben einige Überschneidungen, aber sie haben unterschiedliche Auslöser, Symptome, Erscheinungen und Ursachen", erklärt Rodney. "Ein Ekzem hat mehrere Auslöser und kann sich als trockene, rote, juckende Haut zeigen. Es kann auch an einer Stelle lokalisiert sein, wenn Sie mit einem Reizstoff in Kontakt gekommen sind – denken Sie an: Giftefeu, Schmuck oder scharfe Seifen."

Ekzeme könnten auch "leichten, aber konstanten, chronischen Juckreiz" verursachen, so der Mediziner. Im Unterschied dazu baue sich Psoriasis jedoch zu großen, roten Flecken mit silbernen Schuppen auf, die große Teile der Gelenke bedecken können. "Psoriasis kann schmerzhaft sein und sogar bluten, wenn man sich kratzt", so Rodney.

4. Psoriasis hat charakteristische Merkmale

Die Krankheit verursacht zwar ein hautausschlagartiges Aussehen, aber die für Psoriasis typischen Flecken haben ein spezielles Erscheinungsbild. "Psoriasis neigt dazu, je nach Hauttyp eher lachsrosa bis violett zu sein, mit dicken, silbernen, fischähnlichen Schuppen und wird klassischerweise an Ellbogen, Knien, Bauchnabel und Gesäß gefunden", erklärt Dr. Cindy Wassef, Assistenzprofessorin an der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School, gegenüber Yahoo Life.

Zudem sind die befallenen Bereiche laut Experten normalerweise gut abgegrenzt, Ekzeme dagegen würden dazu neigen, weniger definierte Grenzen um den Ausschlag herum zu haben.

5. Flecken bilden sich durch Entzündung

Bei Plaque-Psoriasis – die wiederum die meisten Menschen mit Psoriasis haben – werden die Plaques durch "Hautentzündungen und Schuppenbildung" gebildet, so der New Yorker Dermatologe Dr. Gary Goldenberg, Gründer von "Goldenberg Dermatologie", gegenüber Yahoo Life.

Normalerweise habe die Haut einen Lebenszyklus, in dem sie von der Unterseite bis zur Hautoberfläche reife, ergänzt Wassef. "Bei Menschen mit Psoriasis durchlaufen die Zellen unserer Haut den Lebenszyklusprozess zu schnell und haben keine Chance, sich richtig zu bilden. Dies führt zu dem charakteristischen Erscheinungsbild der Psoriasis."

6. Psoriasis ist nicht heilbar

"Sie können Psoriasis nicht loswerden, da es keine Heilung gibt", sagt Rodney. "Aber es gibt Behandlungsoptionen, die Schübe auf ein Minimum reduzieren können, was wir als Remission bezeichnen."

Die Behandlungen verhindern, dass Hautzellen so schnell wachsen, und entfernen Schuppen, so die "Mayo-Klinik". "Eine leichte Psoriasis kann mit Cremes und Salben behandelt werden, die Steroide, Vitamin D und andere Verbindungen enthalten", sagt Wassef. Für Menschen mit fortgeschrittener Psoriasis seien injizierbare Medikamente, die die Entzündung in der Haut verringern, "großartige Behandlungsoptionen."

Die Kombination von Behandlungen mit einer gesunden Ernährung, einem geordneten Lebensstil und Hautpflegeroutinen kann ebenfalls hilfreich sein, sagt Rodney.

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