Psychologen und Psychiater gehen für Trumps Amtsenthebung auf die Straße

Trumps narzisstische Züge für viele Psychologen unverkennbar. (Bild: Getty Images)
Trumps narzisstische Züge für viele Psychologen unverkennbar. (Bild: Getty Images)

Etwa 125 Psychologen, Psychiater und andere Fachkräfte aus dem Bereich der geistigen Gesundheit marschierten am Wochenende am Broadway in New York auf, um die Amtsenthebung von Donald Trump zu fordern. Die Demonstranten beriefen sich dabei auf eine Verfassungsklausel, die es erlaubt, einen Präsidenten zu stürzen, wenn dessen Kabinett beschließt, er sei „unfähig, seine Rechte und Pflichten zu erfüllen“.

In Schwarz gekleidet und mit roten Plastikbändern um den Hals folgten die Demonstranten Peter Fraenkel, einem Psychologen des City College, durch die Straßen des Theaterviertels von New York. Er führte die protestierende Menge mit einer Trommel an. „Trump ist psychologisch untauglich, um dieses Land zu führen“, stand unter anderem auf ihren Transparenten.

„Wir spüren die Auswirkungen von Trumps tieferliegender Angst, wertlos und schwach zu sein, in der intensiven Art und Weise, mit der er sich gegen jede Kritik wehrt“, sagte Harry Segal, Psychologe der Cornell Universität, der Zeitung „New York Post“. „Egal wie nebensächlich, er kann nichts auf sich beruhen lassen.“

Alle leiden unter einem Narzissten

Michelle Golland, ebenfalls klinische Psychologin, stimmt zu. „Wir leiden tatsächlich unter seiner narzisstischen Persönlichkeit“, sagte sie. „Er hat keine Empathie. Schauen Sie sich an, wie er über die Bürgermeisterin von San Juan gesprochen hat… Sie leidet an einer posttraumatischen Belastungsstörung und unser Präsident malträtiert sie. Sie ist erneut Opfer. Das ist ein Narzisst.“

Die Psychologen und ihr politisches Aktionskomitee „Pflicht zur Warnung“ zitierten während ihrer Demonstration den besagten 25. Verfassungszusatz zur möglichen Amtsenthebung des Präsidenten. Dieser beschreibt die Möglichkeit, dass der Vizepräsident und eine Mehrheit der Minister oder eines anderen Gremiums in einer schriftlichen Erklärung die Amtsunfähigkeit des US-Präsidenten versichern können – wenn dieser dazu selbst nicht in der Lage ist.

Wie eine solche Entmündigung genau ablaufen würde und welche psychischen oder gesundheitlichen Faktoren gegeben sein müssten, wird in dem Verfassungszusatz nicht genauer erklärt. Bisher gab es noch keinen solchen Fall in der US-Geschichte.

Im Video: Auch Steve Bannon warnte Trump bereits vor dem 25. Verfassungszusatz