Werbung

Puerto Rico: Empfängt dieses Weltraum-Teleskop gerade Signale von Außerirdischen?

Das Teleskop im Arecibo-Observatorium ist das derzeit größte der Welt. (Bild: ddp Images)
Das Teleskop im Arecibo-Observatorium ist das derzeit größte der Welt. (Bild: ddp Images)

Seit mehr als einem halben Jahrhundert suchen Wissenschaftler nach einem Hinweis auf außerirdisches Leben – erfolglos. Das könnte sich nun ändern: Das weltgrößte Radioteleskop in Puerto Rico empfing merkwürdige Signale. Sie stammen von einem Roten Zwerg – einem rötlichen kleinen Stern, der so schwach leuchtet, dass er mit bloßem Auge von der Erde aus nicht zu sehen ist.

Bahnt sich hier der erste Kontakt mit Aliens an oder handelt es sich bloß um ein Störsignal? Vor wenigen Wochen empfing das Radioteleskop im Arecibo-Observatorium in Puerto Rico auffällige Signale, die von Ross 128 stammen. Dabei handelt es sich um einen Roten Zwergstern. Er ist, von unserem Sonnensystem aus betrachtet, der zwölftnächste.

Doch was genau treibt die Astronomen und Weltraumforscher derzeit so um? Laut des zuständigen Wissenschaftlers des Observatoriums, Abel Mendez, handelt es sich bei dem aktuellen Signal um „breitbandige, quasi-periodische und nicht polarisierte Impulse mit sehr starker Streuung“. Auf gut Deutsch heißt das: Wir haben keine Erklärung für das, was da gerade passiert.

Was sich mit Sicherheit feststellen lässt: Der Impuls beziehungsweise das Signal stammt aus der Gegend um Ross 128. Allerdings stellt dies die Forscher vor ein Rätsel, denn normalerweise sendet Ross 128 Signale mit einer niedrigeren Frequenz. Das ist nichts Unübliches, da alle Sterne im Universum Radiowellen aussenden. Diesmal waren die von Ross 128 stammenden Impulse aber höher als sonst.

Das aktuelle Signal kommt aus einer Entfernung von 10,9 Lichtjahren. (Bild: ddp Images)
Das aktuelle Signal kommt aus einer Entfernung von 10,9 Lichtjahren. (Bild: ddp Images)

Eine weitere Möglichkeit: Die Signale stammen nicht von Ross 128 selbst, sondern von einem benachbarten astronomischen Objekt. Das aber ist unwahrscheinlich, da in der Nähe des Roten Zwergs kaum Himmelskörper existieren, die dafür infrage kommen. Eine dritte Erklärung wäre, dass ein Satellit in das Messfeld des Teleskops geraten ist. Doch diese Signale kennt man in Puerto Rico – sie unterscheiden sich von denen, die nun empfangen wurden, erheblich.

Laut Mendez sei es zwar unwahrscheinlich, dass das Signal von einer außerirdischen Lebensform stammt, ausschließen könne man das aber nicht. Auf einer Liste mit möglichen Ursachen stehe diese Erklärung als letzte. „Wir stehen vor einem Rätsel und die drei Haupterklärungen sind im Moment so gut wie jede andere“, sagte Mendez. In den kommenden Tagen und Wochen will man in Puerto Rico weiter nach einer plausiblen Ursache forschen. Denn: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.

Sehen Sie auch: Zweiköpfiger Plattwurm im Weltall