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Puppe nutzt Rollstuhl: Elin zieht in die "Sesamstraße" ein

Ein Neuzugang für die "Sesamstraße" macht die Puppenwelt inklusiver: Das Mädchen Elin ist mutig, selbstbewusst und nutzt einen Rollstuhl. Dem NDR ist wichtig, dass ihre Behinderung die Sichtbarkeit der Community erhöht, aber dennoch nicht dominieren soll.

Mutig und selbstbewusst ist die kleine Elin. Sie ist die erste Puppe mit Behinderung in der
Mutig und selbstbewusst ist die kleine Elin. Sie ist die erste Puppe mit Behinderung in der "Sesamstraße". (Bild: NDR / Thorsten Jander)

Eine neue Bewohnerin zieht in die "Sesamstraße" ein: Sie hört auf den Namen Elin, ist sieben Jahre alt und benutzt einen Rollstuhl. Erstmals in der Geschichte der beliebten Kinderserie binden die Macher einen Charakter mit Behinderung ein. Einer NDR-Pressemitteilung zu Folge interessiert sich das Mädchen für Technik und Zahlen, begeistert sich fürs Basteln und findet für Probleme oft eine überraschende Lösung. Die neue Figur wird als mutig und selbstbewusst beschrieben. Elin gibt nicht schnell auf, ist aber ungeduldig. Elmo ist ihr bester Freund.

Puppenwelt wird inklusiver

Elin wurde von der Jim Henson Company für den Sesame Workshop gebaut, der Rollstuhl hingegen kommt von den NDR Werkstätten. Der neue "Sesamstraßen"-Charakter wird von Iris Schleuss und der Handspielerin Charlie Kaiser gespielt. "Die deutsche 'Sesamstraße' ist seit 50 Jahren bunt", stellt NDR Programmdirektor Beckmann klar. "Jetzt wird auch die Puppenwelt etwas inklusiver."

"Mit Elin zieht ein technisch und handwerklich interessiertes Mädchen in die Sesamstraße ein, die den deutschen Kindern zeigt, dass der Rollstuhl in keinster Weise ein Hindernis ist, schlau, stark und mit viel Freude aufzuwachsen", ergänzt Stefan Kastenmüller, General Manager Sesame Workshop Europe.

"Dieser Aspekt soll nicht dominieren"

Doch behindert zu sein, ist nur eines von vielen Merkmalen Elins, stellt der Gleichstellungsbeauftragte im NDR, René Schaar, klar. "Elin nutzt den Rollstuhl, weil sie nicht so gut laufen kann. Doch dieser Aspekt soll nicht zu sehr dominieren." Als NDR sei man aufgefordert, "das Potenzial behinderter Menschen sichtbar zu machen und zur Aufgeschlossenheit ihnen gegenüber beizutragen. Elin hilft uns auf diesem Weg."

Von Schaar kam der Anstoß für den neuen Charakter. Um zu gewährleisten, dass die Figur realistisch und glaubwürdig ist, waren Menschen aus der behinderten Community am Entwicklungsprozess beteiligt.

Im Video: "Sesamstraße" feiert 50. Geburtstag: Das ist zum Jubiläum geplant