„Putin liebt sein Leben zu sehr" - Selenskyj glaubt nicht an Einsatz von Atomwaffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj<span class="copyright">Efrem Lukatsky/AP/dpa</span>
Der ukrainische Präsident Wolodymyr SelenskyjEfrem Lukatsky/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zweifelt daran, dass der russische Präsidenten Wladimir Putin Atomwaffen einsetzen würde.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte in einem Interview mit „Fox News“ Zweifel an der Ernsthaftigkeit der nuklearen Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin. Laut dem „Kyiv Independent“ erklärte er, dass Putin zwar jederzeit nukleare Waffen gegen jedes Land einsetzen könnte – er aber nicht glaubt, dass das geschehen werde. Selenskyj ist der Ansicht, dass Putin sein eigenes Leben zu sehr schätze, um diesen Schritt zu wagen.

Russland erweitert Atomdoktrin

Seit Beginn der Invasion hat Russland häufig mit seinem Atomarsenal gedroht, um westliche Militärhilfe für die Ukraine zu verhindern. Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklärte, dass die Nato-Unterstützung für die Ukraine Anpassungen an Russlands Atomdoktrin erfordert habe. Wie „Ukrinform“ berichtet, beziehen sich die Änderungen insbesondere auf die Erweiterung der Kategorie von Staaten und Militärbündnissen, gegen die Russland nukleare Abschreckung ausübt. Auch die Liste der militärischen Bedrohungen, die durch Atomwaffen neutralisiert werden können, wurde ergänzt.

Einschüchterung durch Kreml wirkungslos

Die Europäische Union erklärte daraufhin, dass Putins Drohungen, Nuklearwaffen einzusetzen, nichts daran ändern werde, dass die EU die Ukraine weiterhin unterstützt. Tschechiens Außenminister Jan Lipavsky betonte, dass der Kreml seine Nuklearwaffendoktrin zwar angepasst hat, um die Verbündeten der Ukraine einzuschüchtern, dass sie sich davon aber nicht beeinflussen lassen sollten. US-Außenminister Anthony Blinken bezeichnete Putins Handlungen als absolut unverantwortlich.