Putin: Russland wird "alle seine Ziele" in der Ukraine erreichen

Zum zweiten Jahrestag der von Moskau verkündeten Annexion von vier Regionen in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Entschlossenheit seines Landes bei der Militäroffensive bekräftigt. (Sergey Ilyin)
Zum zweiten Jahrestag der von Moskau verkündeten Annexion von vier Regionen in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Entschlossenheit seines Landes bei der Militäroffensive bekräftigt. (Sergey Ilyin)

Zum zweiten Jahrestag der von Moskau verkündeten Annexion von vier Regionen in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Entschlossenheit seines Landes bei der Militäroffensive bekräftigt. "Die Wahrheit ist auf unserer Seite. Alle gesetzten Ziele werden erreicht werden", sagte Putin in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft. Russlands Armee meldete derweil weitere Geländegewinne in der Ostukraine.

In seiner Botschaft zur Feier des "Wiedervereinigungstages" wiederholte der russische Präsident seine Begründung für den Einmarsch in die Ukraine: Es gehe darum, die russischsprachige Minderheit gegen die ukrainische "Neonazi-Diktatur" zu schützen.

Ein halbes Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hatte Russland die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson für annektiert erklärt. Moskau kontrolliert diese Regionen jedoch jeweils nur teilweise.

Russland habe Soldaten in die Ukraine entsandt, um die dortige russischsprachige Bevölkerung von "Neu-Russland" zu beschützen, sagte Putin. Die ukrainische Regierung wolle diese Menschen "für immer von Russland, ihrer historischen Heimat, abschneiden". "Heute verteidigen wir eine sichere, blühende Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder", verkündete der russische Präsident.

Putin kritisierte zudem "westliche Eliten", die die Ukraine "in ihre Kolonie, einen Militärstützpunkt mit Russland als Ziel" verwandelt hätten. Der Westen heize "Hass, radikalen Nationalismus" sowie "Feindseligkeiten gegenüber allem Russischen" an, behauptete er.

Trotz eines ukrainischen Vorstoßes in die russische Grenzregion Kursk hatte die russische Armee ihre Angriffe in der Ostukraine in den vergangenen Wochen fortgesetzt. Sie nutzt dabei ihren Vorteil angesichts der zunehmenden Erschöpfung der ukrainischen Soldaten nach mehr als zweieinhalb Jahren Kampf und ständigen Bombenangriffen aus.

Am Montag verkündete die russische Armee die "Befreiung" des Dorfes Nelipiwka im Osten der Ukraine. Der Ort liegt nördlich nahe der ukrainischen Stadt New York, wo die Ukraine kürzlich Geländegewinne gemeldet hatte. Wichtigstes Ziel des russischen Vorstoßes ist der Bahn- und Straßenverkehrsknotenpunkt Pokrowsk, über den der Nachschub für die ukrainischen Truppen läuft.

Die russische Regierung stellte am Montag ihren Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor, in dem die Militärausgaben jedoch nicht erwähnt werden. Insgesamt sollen die Ausgaben des Landes demnach im kommenden Jahr um zwölf Prozent auf 41,5 Billionen Rubel (rund 400 Milliarden Euro) steigen.

Die Militärverwaltung von Kiew meldete derweil eine massive nächtliche Welle von russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt. Die Luftabwehr habe die Drohnen abgeschossen, Verletzte oder größere Schäden gab es demnach nicht.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha traf in Budapest mit seinem ungarischen Kollegen Peter Szijjarto zusammen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist der einzige EU-Regierungschef, der trotz des Ukraine-Konflikts weiterhin enge Kontakte zum Kreml unterhält. Sanktionen gegen Russland und Finanzhilfen der EU für Kiew hat Orban mehrfach verzögert und behindert.

bur/gt/dja