Putin schmiedet Pläne für Bündnis gegen Islamischen Staat

Kremlchef Wladimir Putin will eine internationale Koalition gegen den selbsternannten Islamischen Staat schmieden. Dazu habe er nach eigenen Angaben auch mit den USA, der Türkei, Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten gesprochen. Foto: Yuri Kochetkov

Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak schmiedet Kremlchef Wladimir Putin Pläne für eine internationale Koalition. Darüber habe er unter anderem mit US-Präsident Barack Obama in einem Telefonat gesprochen.

Bislang sei es jedoch verfrüht, von einem Kampfeinsatz russischer Soldaten gegen den IS zu sprechen, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. «Wir wollen eine internationale Koalition im Kampf gegen den Terrorismus und Extremismus gründen», betonte Putin bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok an der Pazifikküste am Freitag. Dafür habe er auch mit den Führungen in der Türkei, Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten gesprochen.

Putin will auch die syrische Armee an dem Bündnis gegen den IS beteiligen. Dies stößt vor allem bei der vom Westen unterstützten Opposition des Bürgerkriegslandes auf scharfe Kritik. Russland gilt als enger Partner des Präsidenten Baschar al-Assad.

Der Kremlchef verwies darauf, dass Moskau Damaskus im Bürgerkrieg mit Waffen und der Ausbildung von Soldaten unterstütze. Es handele sich um Rüstungsverträge, die bereits vor fünf bis sieben Jahren unterschrieben worden seien.

Russland prüfe verschiedene Möglichkeiten zur Bekämpfung des IS. Einen Gefechtseinsatz von Soldaten schloss er zwar nicht ausdrücklich aus, doch stehe das Thema noch nicht auf der Tagesordnung, betonte Putin. Der Kreml hatte zuvor israelische Medienberichte dementiert, wonach Russland die Absicht habe, Militärflugzeuge zur Bekämpfung des IS nach Syrien zu schicken.

Die radikale Sunnitenstreitmacht hat in weiten Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen. US-geführte Luftangriffe auf IS-Stellungen in beiden Staaten kritisierte Putin. «Die Effektivität dieser Luftangriffe ist gering», meinte er.

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