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Putins gefangene Ukraine-Pilotin: Familie spricht ihr Mut zu

Nadija Sawtschenko bei einer Anhörung in Russland.

Seit dem 13. Dezember befindet sich die gefangene Ukraine-Pilotin Nadija Sawtschenko bereits in einem Hungerstreik. Und obwohl sich ihr Gesundheitszustand in dem russischen Gefängnis so stark verschlechtert habe, dass ihr Anwalt die Lebenserwartung laut "Bild" auf einen Monat schätzt, spricht ihre Schwester Vera der 33-Jährigen Mut zu: "Sie wird lange durchhalten!"

Magenkrämpfe und Erbrechen seien noch die kleinsten Nebenwirkungen, heißt es. Anfang März musste Nadija Sawtschenko den Hungerstreik unterbrechen, nahm zehn Tage lang Hühnerbrühe zu sich und boykottierte anschließend die Nahrungsaufnahme erneut. Ihr Zustand verschlechterte sich so sehr, dass sie mit Nieren- und Leberproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. In Gefangenschaft hat sie sich bis dato um 28 Kilogramm auf 50 Kilogramm heruntergehungert. Ihr starker Wille scheint dennoch unbeugsam zu sein. "Sie wird Putin nicht den Gefallen tun, schnell zu sterben", so die 31-jährige Schwester über die Ukraine-Pilotin.

Seit Nadija Sawtschenko Mitte Juni 2014 von prorussischen Rebellen gefangen genommen und aus der Ukraine nach Russland verschleppt wurde, befindet sie sich in russischer Untersuchungshaft. Warmes Wasser und eine Heizung sollen ihr zunächst verwehrt worden sein, vom Leitungswasser bekam sie Nierensteine. Eine ärztliche Versorgung wurde zwischenzeitlich verwehrt und auch die Besuchszeiten seien extrem reglementiert.

Ihre Mutter Maria Sawtschenko habe sie seit Beginn des Martyriums nur einmal besuchen dürfen und ein zweites Mal im Gericht gesehen. "Wäre es der Sohn von Poroschenko, wäre die Sache schnell erledigt. Doch meine Tochter ist nun seit zehn Monaten unschuldig in Haft. Was hat sie getan? Sie ist Patriotin", klagt die 77-Jährige in "Bild" über fehlende Unterstützung der heimischen Regierung.

Bild Copyright: dpa