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Putsch im Sudan vereitelt

Im Sudan ist offenbar ein Putschversuch vereitelt worden. Sudans Regierungschef Abdalla Hamdok sagte, der Putsch sei ein Versuch von Teilen der Armee gewesen, den demokratischen Übergang im Land aufzuhalten, und zwar von Kräften mit Verbindungen zum früheren Al-Baschir-Regime. Sie hätten auch versucht, Straßen zu blockieren, die Ölproduktion zu stoppen und die Häfen im Land zu schließen, sagte Hamdok.

Der missglückte Putsch zeige auf, wie dringend der Sicherheitssektor und das Militär reformiert werden müssten. Die Situation ist nach Regierungsangaben unter Kontrolle und die Drahtzieher seien festgenommen.

Auf den Straßen Khartums war am Morgen eine große Anzahl von Militärfahrzeugen zu sehen. Der Drahtzieher soll Generalmajor Abdul-Baqi Al-Bakrawi gewesen sein, sagte ein Militärsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Al-Bakrawis Unterstützer sollen zunächst seine Festnahme verhindert haben, erklärte der Sprecher. Deshalb habe es Verhandlungen zwischen dem Militär und den Putschisten gegeben.

Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Omar al-Baschir mit harter Hand regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen binnen drei Jahren ebnen soll. Das Land im Nordosten Afrikas wird nun von einem Souveränen Rat aus Militärs und Zivilisten sowie einem Kabinett regiert. Es befindet sich in einem schwierigen Übergangsprozess hin zur Demokratie mit noch unsicherem Ausgang.