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"Star Trek: Lower Decks" widmet sich den unbesungenen Helden

Für Trekkies mit Humor: Die animierte Comedyserie "Star Trek: Lower Decks" zeigt, dass ein Raumschiff aus mehr als nur der Kommandobrücke besteht. Dem Amazon Original ist anzumerken, dass der Drehbuchautor von "Rick and Morty" seine Finger im Spiel hatte.

Klar, auf der Kommandobrücke der Enterprise wurden die ganz großen Entscheidungen gefällt: William Shatner als Captain Kirk oder Patrick Stewart als Jean-Luc Picard trugen die Verantwortung an Bord, wenn es im "Star Trek"-Universum darum ging, Kontakt mit unbekannten Spezies aufzunehmen. Aber wer denkt eigentlich an die kleinen Helden des intergalaktischen Alltags, ohne die der Regelbetrieb der Sternenflotte überhaupt nicht möglich wäre? Mit dem animierten Amazon Original "Star Treck: Lower Decks", das ab Freitag, 22. Januar, auf Amazon Prime Video abrufbar ist, werden nun auch diejenigen gewürdigt, die sich noch keine Sterne ans Revers heften durften. Denn die Protagonisten in der ersten reinen Comedyserie des Franchises müssen sich die Sporen in den "unteren Decks" erst verdienen.

Und irgendjemand muss die Abfallentsorgung auf dem Holodeck ja übernehmen. Dies dachte sich offenbar auch Emmy-Award-Gewinner Mike McMahan, dem als Drehbuchautor von "Rick and Morty" bereits eine gefeierte Animationsserie für Erwachsene gelang. Auch die knallbunten Monster der "Star Trek"-Serie, deren erste Staffel zehn Episoden umfasst, erinnern an die Abenteuer, die der vorlaute Teenager und sein mürrischer Opa in diversen Dimensionen erleben. Es geht offenbar chaotisch zur Sache in den unteren Decks der U.S.S. Cerritos - einem der unwichtigsten Schiffe in der ganzen Flotte. Glamourös ist anders, und genau das soll die Charaktere der Serie auszeichnen.

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Versteckte Gastauftritte: Alte "Star Treck"-Stars leihen ihre Stimme

Durchaus mitverantwortlich für diese Zustände sind Becket Mariner (deutsche Stimme: Giovanna Winterfeldt), Brad Boimler (Patrick Baehr), Rutherford (René Dawn-Claude) und Neuling Tendi (Melinda Rachfahl). Das Quartett besteht aus vier jungen Mitgliedern und Ensigns - so viel wie "Fähnriche" - der Unterstützungs-Crew. Als hätten sie nicht genug mit ihren vergleichsweise niederen Diensten auf der U.S.S. Cerritos zu tun, gilt es auch noch, das Privatleben im Jahr 2380 auf die Reihe zu kriegen. Gar nicht so einfach, wenn das eigene Schiff immer wieder von Sci-Fi-Anomalien heimgesucht wird.

Trekkies, die sich die Comedyserie im Original anschauen, werden mit einem Wiederhören von alten Bekannten belohnt. Für die Synchronstimmen konnte man einige Bekannte aus den unendlichen Weiten des "Star Trek"-Universums für versteckte Gastauftritte gewinnen: Mit Fanliebling Jonathan Frakes und Mirina Sirtis leihen zwei Schauspieler aus "Star Trek: Next Generation" sowie "Star Trek: Picard" animierten Figuren ihre Stimmen, John de Lancie kehrt als "Q" aus "Star Trek: The Next Generation" zurück. Auch die Stimmen der Hauptcharaktere dürften dem ein oder anderen Serien- und Sitcomfan bekannt vorkommen: Tawny Newsome ("Space Force"), Jack Quaid ("The Boys"), Noël Wells ("American Dad") und Eugene Cordero ("Central Park") vertonen die vier jungen Helden, die teilweise von einer Beförderung in höhere Positionen fantasieren.

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"Coole Underdogs" zwischen Aufstiegschancen und Ambitionslosigkeit

Das Träumen in eine verantwortungsvollere Position - und das augenzwinkernde Spielchen mit dem eigenen Franchise - wird direkt in der ersten Szene der ersten Folge verdeutlicht: Darin zeichnet Brad im Stile der großen "Star Trek"-Kapitäne ein Logbuch auf und muss dabei doch nur feststellen, dass seine Aufgaben nicht ganz so spannend und bedeutsam sind. Doch so gehört sich das nun mal für die "coolen Underdogs", wie die ambitionslose Mariner die Schicksalsgemeinschaft der unteren Decks bezeichnet. Hier unten ginge schließlich die richtige Action ab.

Die Action kommt wahrlich nicht zu kurz: wie recht Mariner damit hat, beweist zu Beginn der Serie der Ausbruch einer zombieartigen Krankheit, die zu brutalen Beißattacken führt - diese Animationsserie ist nichts für Kinder. Und neben jeder Menge Humor verstecken sich in den unendlichen Weiten des animierten Alls noch unzählige Referenzen, über die eingefleischte Fans schmunzeln dürfen.

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