Quartierszentrum in Chorweiler eröffnet: Mieter erhalten vor Ort Hilfe bei Problemen

GAG schafft Quartierszentrum für die ehemals zwangsverwalteten 1211 Wohnungen.

Es ist 300 Quadratmeter groß, liegt zentral und soll Mietern bei Problemen helfen: Seit Anfang des Jahres betreibt die GAG Immobilien AG ein so genanntes Quartierszentrum an der Florenzer Straße 82. Nun feierte das städtische Unternehmen mit einem Empfang und Nachbarschaftsfest die offizielle Eröffnung. Im Zentrum arbeiten Streetworker, Hausmeister, Sozialarbeiter, Techniker und Bewirtschafter, die einst für die unter Zwangsverwaltung stehenden 1211 Wohnungen zuständig waren. 2016 hatte die GAG die Wohnungen an der Florenzer Straße, Stockholmer Allee, Göteborgstraße und Osloer Straße übernommen, die Zwangsverwaltung wurde damit aufgehoben. Umfeld des Quartierszentrum wird regelmäßig gereinigt „Wir haben hier einen Ort mit Ansprechpartnern geschaffen, an die sich Mieter persönlich wenden können“, sagt GAG-Chef Uwe Eichner. Parallel ist die GAG damit beschäftigt, den Zustand der maroden Wohnungen zu verbessern. Derzeit und noch bis zum kommenden Jahr überprüfen und verbessern Mitarbeiter den Brandschutz, installieren beispielsweise Feuerlöscher, Sicherheitsleuchten und Brandschutztüren. Das Umfeld der Häuser wird nach Angaben des Unternehmens regelmäßig gereinigt, das Müllhäuschen an der Stockholmer Allee mit einem Kunstprojekt verschönert. Bald sollen Wasser- und Abwasserleitungen erneuert und die Tiefgarage an der Osloer Straße abgedichtet werden, damit das Dach teilweise für Projekte des Sozialmanagements dienen kann. „Es ist eine Mammut-Aufgabe, ein Marathonlauf“, sagt Eichner. „Wir sind gesprintet, haben die ersten 100 Meter geschafft. Jetzt kommen wir zum mittel- und langfristigen Part. Und es wird Jahre dauern.“ „Vielen geht es nicht schnell genug“ Er habe aber das Gefühl, mehr Mieter zu erreichen – im Gegensatz zu Beginn der Übernahme. „Wir bauen Vertrauen auf. Und da ist es wichtig für die Mieter zu sehen, dass hier etwas passiert.“ Generell ist der GAG-Chef zufrieden mit dem, „was wir in der kurzen Zeit bereits geschafft haben.“ Allerdings räumt er ein: „Vielen geht es nicht schnell genug“. Für Eichner sind die 1211 Wohnungen ein persönliches Projekt. „Ich bin seit 2009 darin involviert und will einen Erfolg“, sagt er. Dazu gehören aber nicht nur seine Häuser – Eichner will einen ganzheitlichen Ansatz mit vielen Akteuren. Für ein schöneres Chorweiler, mehr Sicherheit, weniger dunkle Ecken, bessere Verkehrsanbindungen und eine dringend benötigte Verschönerung der oberirdischen Bahnhaltestelle Chorweiler. Alles übrigens auch Dinge, für die die Chorweiler Bezirksvertreter seit Jahren kämpfen. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt sehen ebenfalls „erhöhten Handlungsbedarf“. Daher holte die Stadt das Immobilienunternehmen mit ins Boot, um das Integrierte Handlungskonzept „Starke Veedel – Starkes Köln“ für den Sozialraum Chorweiler, Seeberg-Nord und Blumenberg zu erarbeiten. Bis voraussichtlich Ende des Jahres soll ein „gemeinsames umfassendes Handlungskonzept für den Sozialraum“ entstehen – und die dadurch gewonnenen Fördergelder in entsprechende Projekte investiert werden. Geplant sind unter anderem die Verschönerung des Weserplatzes sowie Integrations- und Bildungsprojekte. Parallel dazu laufen weitere Förderprogramme, die sich unter anderem um die Verschönerung von Pariser Platz, Lyoner Passagen und Liverpooler Platz kümmern. Das Programm „Starke Veedel“ Das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ und das darin enthaltende Unterprogramm „Lebenswerte Veedel“ umfasst elf Sozialräume in ganz Köln. Für den Sozialraum Chorweiler, Seeberg-Nord und Blumenberg wird derzeit das Integrierte Handlungskonzept erarbeitet. Es soll noch dieses Jahr vom Rat verabschiedet werden. Um den Stadtteil zu stabilisieren, wurden die Anwohner in den Planungsprozess mit eingebunden. Im Rahmen der Ideenschmiede konnten Bürger ihre Wünsche äußern So gab es Ende November eine Ideenschmiede, in der Anwohner, Politiker und Vertreter von Vereinen und Institutionen ihre Wünsche formulierten. Die Beteiligung war allerdings gering – gerade einmal 70 Menschen nahmen daran teil. Zum Vergleich: Allein im Stadtteil Chorweiler leben rund 13000 Menschen. (pew)...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta