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Quoten-Dämpfer und Fan-Kritik für irren Münster-"Tatort"

Boerne (Jan Josef Liefers, links) und Thiel (Axel Prahl) sind das wohl beliebteste "Tatort"-Duo Deutschlands. Doch ihr neuester Fall kam bei einigen Zuschauern überhaupt nicht gut an. (Bild:  WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost)
Boerne (Jan Josef Liefers, links) und Thiel (Axel Prahl) sind das wohl beliebteste "Tatort"-Duo Deutschlands. Doch ihr neuester Fall kam bei einigen Zuschauern überhaupt nicht gut an. (Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost)

Sie sind die großen Quotengaranten in der ARD: Zwar fuhren die Ermittler Thiel und Boerne mit einem besonders speziellen und klamaukigen Münster-"Tatort" wieder starke Zahlen ein, das aber deutlich unter ihrem Erfolgsniveau. Im Netz zeigten sich viele "Tatort"-Fans überhaupt nicht begeistert ...

Wollte man es positiv formulieren, könnte man den neuen "Tatort"-Beitrag aus Münster als mutig und unkonventionell bezeichnen. Einigen Krimifans, die das beliebte Ermittlerduo Thiel und Boerne sonst so schätzen, hat die Folge "Propheteus", die sich um Verschwörungstheorien dreht, so gar nicht zugesagt. Dabei scheint die Zuschauerzahl zunächst eine andere Sprache zu sprechen: Für nahezu jede Sendung wäre ein TV-Publikum von 11,03 Millionen Fernsehenden ein toller Erfolg, für den "Tatort" aus Westfalen hingegen ist dies die schwächste Ausbeute seit September 2011.

Natürlich ist das ein Tief auf äußerst hohem Niveau, angesichts der sonstigen Fabel-Quoten des Erfolgs-"Tatorts" fällt es jedoch stark auf: Seit dem Jahr 2013 lockten Axel Prahl und Jan Josef Liefers sogar immer mehr als 12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer an, im Mai 2021 sowie im Januar 2022 waren sogar über 14 Millionen dabei. Aufgrund eines "Brennpunkts" zum Krieg in der Ukraine startete die Krimi-Institution eine Viertelstunde später als gewohnt. Der Tagessieg in Sachen Reichweite ging dann auch an die Informationssendung - 11,07 Millionen sahen zu.

Was den Marktanteil angeht, war an "Tatort: Propheteus" allerdings kein Vorbeikommen: 34,5 Prozent in allen Altersklassen sprechen eine klare Sprache. In der jüngeren Zuschauergruppe (14 bis 49 Jahre) wurden ebenfalls starke 29,3 Prozent Anteil am Markt erzielt.

"Das war definitiv der letzte 'Tatort' für dieses Jahr"

Nun ist Quantität nicht gleichzusetzen mit Qualität, und ein paar Zusehende weniger sagen nichts darüber aus, wie dem Publikum der neue Fall aus Münster gefallen hat. Reaktionen aus dem Netz zeigen jedoch, dass die sonst so populären Ermittler Thiel und Boerne den Geschmack vieler "Tatort"-Gucker nicht trafen. Auf Twitter war vom "schlechtesten 'Tatort' aus Münster" die Rede, ein User bezeichnete den klamaukigen Krimi gar als schlechtesten "aller Zeiten".

Die Kritik der Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Kurznachrichtendienst fiel zuweilen harsch aus: "Zehn Minuten 'Tatort' mit Jan Josef Liefers und man erträgt es schon nicht mehr", war da etwa zu lesen. "Habe das Münsteraner Duo immer gern gesehen", sprach Enttäuschung aus einem anderen Tweet. "Das war definitiv der letzte 'Tatort' für dieses Jahr." Mit Blick auf die umstrittene #allesdichtmachen-Aktion, an der sich Jan Josef Liefers im April 2021 beteiligt hatte, um seine Kritik an den Coronaschutzmaßnahmen zum Ausdruck zu bringen, schrieb ein Nutzer: "Es war die missglückteste, schlimmste Wiedereingliederungsmaßnahme aller Zeiten."