Rückschlag für Putins sanktionierte Wirtschaft - Chinesische Banken beenden immer öfter Zusammenarbeit mit Russland
Chinas Banken ziehen sich zunehmend aus Geschäften mit sanktionierten russischen Banken zurück. Dies setzt die bereits geschwächte russische Wirtschaft weiter unter Druck.
Die russische Wirtschaft steht erneut unter Druck, da chinesische Banken ihre Zusammenarbeit mit sanktionierten Finanzinstitutionen in Russland zunehmend einstellen. Laut „Newsweek“ sind chinesische Banken besorgt über mögliche sekundäre Sanktionen, insbesondere nachdem das US-Finanzministerium am 21. November 2024 Sanktionen gegen mehr als 50 russische Kreditinstitute verhängt hat.
China ist demnach seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 Russlands wichtigster Handelspartner, nachdem US-geführte Sanktionen die westlichen Märkte zum Erliegen gebracht haben. Im Jahr 2023 hatte der Handel zwischen den beiden Ländern noch einen Rekordvolumen von 240 Milliarden US-Dollar erreichte, berichtet „Newsweek“. Das ändert sich nun allerdings.
Gazprombank auf Sanktionsliste lässt Rubel abstürzen
Dem US-Nachrichtenmagazin zufolge steht auch die Gazprombank, das Hauptinstitut für Zahlungen von Russlands Gasexporten, auf der Sanktionsliste. Das spielte auch eine Rolle beim deutlichen Absturz des Rubels auf den niedrigsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit 32 Monaten. Auch gegenüber dem chinesischen Yuan sank der Rubel. Dies veranlasste chinesische Exporteure, Verkäufe auf russischen E-Commerce-Plattformen auszusetzen.
Laut dem US-Nachrichtenmagazin sagte Alexey Poroshin, Generaldirektor der Investmentfirma First Group, der russischen Tageszeitung „Iswestija“, dass die meisten chinesischen Banken ihre Beziehungen zu russischen Kreditinstituten beendet haben. Alexei Rasumowski, der kommerzielle Direktor von „Impaya Rus“, bestätigte das gegenüber „Iswestija“ und erklärte dem Bericht zufolge zudem, dass die Bank of China bereits Zahlungen von russischen Banken ablehnt, die auf der neuen Sanktionsliste stehen.
Kunden der chinesischen Bank of Kunlun, die oft von russischen Importeuren zur Bezahlung genutzt wird, soll demnach mitgeteilt worden sein, dass Zahlungen von sanktionierten Banken nicht mehr akzeptiert werden.
Weitere chinesische Banken könnten folgen - Lockerung mit Trump?
Roman Tichonow, Produktdirektor beim Finanztechnologie-Unternehmen Paygine, erklärte gegenüber der russischen Zeitung, er erwarte, dass weitere chinesische Banken diesem Beispiel folgen werden, zitiert „Newsweek“.
Und Poroshin sagte „Iswestija“ laut dem US-Nachrichtenmagazin, dass er nicht damit rechne, dass sich die Handelssituation mit China verbesser werde, auch nicht mit Donald Trump im Weißen Haus. Alexei Tarapovsky, Gründer der Anderida Financial Group, äußerte dem Bericht zufolge hingegen die Hoffnung, dass der neue US-Präsident eine Lockerung der Sanktionen herbeiführen könnte.