Radsport: Für einen Boom auf Rädern

Tom Dumoulins Sieg beim Giro soll nur der Anfang sein für das Team Sunweb. Bald will man auch einen deutschen Tour-Sieger produzieren.

Mailand.  Jetzt braucht Iwan Spekenbrink vermutlich einen neuen Plan. In zwei bis vier Jahren wollte der Chef des deutschen Radsport-Rennstalls Sunweb mit seinen Profis um Siege bei den großen Rundfahrten mitfahren. Doch am zweiten Ruhetag des diesjährigen Giro d'Italia ahnte der Niederländer bereits, dass sich eine Beschleunigung anbahnt. "Vielleicht können wir das ja schon Sonntag erreichen", sagte er da verschmitzt.

Der Wunsch wurde dann tatsächlich Realität. Tom Dumoulin überrollte beim abschließenden Zeitfahren von Monza zum Domplatz in Mailand die Konkurrenz und eroberte im Finale das Rosa Trikot des Gesamtsiegers.

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Diese Nervenstärke, gepaart mit physischem Leistungsvermögen, macht den Zeitfahr-Olympiazweiten von Rio sicher auch für andere Teams interessant. "Wie er mit Druck umgeht, ist ein Zeichen großer Reife. Ich beobachte ihn schon seit vielen Jahren und bin sehr beeindruckt", meinte Sky-Boss David Brailsford. Bevor er die Geldbörse öffnen kann, um einen Nachfolger für Chris Froome zu verpflichten, möchte Sunweb Dumoulin fest an sich binden.

Eine Vertragsverlängerung bis 2021 sei nahe, melden niederländische Medien. Sunweb muss sich aber beeilen, um nicht erneut einen Fahrer zu verlieren, der vom Talent zum Star reifte. In den letzten Jahren gingen aus atmosphärischen sowie finanziellen Gründen schon die beiden deutschen Top-Sprinter Marcel Kittel und John Degenkolb weg vom Team, das zuvor unter Giant Alpecin firmierte.

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