Rassismusvorwurf gegen Restaurant mit striktem Dresscode

Gleich nach der Eröffnung sieht sich ein amerikanisches Seafood-Restaurant mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Nachdem ein User den Dresscode des Lokals via Twitter verbreitet hatte, behaupteten einige Nutzer, die Besitzer würden damit Schwarze diskriminieren. Das Unternehmen weist das von sich.

Wer im "The Choptank" essen möchte, muss sich an strikte Dresscodes halten (Symbolbild: Getty Images)
Wer im "The Choptank" essen möchte, muss sich an strikte Dresscodes halten (Symbolbild: Getty Images)

Keine Baggys, keine Beanies, keine Rucksäcke, keine Arbeitsschuhe, keine nach hinten gedrehten Käppies, keine Sportklamotten – so lauten die Regeln, die das Restaurant “The Choptank” im US-amerikanischen Baltimore für seine Gäste aufgestellt hat. Der Journalist und Autor R. Eric Thomas hatte das Schild bei Twitter gepostet und bei dem Restaurant angefragt, was es mit diesem “offensichtlich diskriminierenden Dresscode“ auf sich hätte. Daraufhin sei er geblockt worden, tweetete er, eine Antwort blieb das Restaurant schuldig.

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Mit dem Dresscode? Ohne mich!

Für ihn wie für andere Nutzer war es ziemlich offensichtlich, dass die in dem Restaurant unerwünschten Klamotten vor allem von Schwarzen getragen werden, die damit also gezielt ferngehalten werden sollten. Viele Nutzer, gleich welcher Hautfarbe, erklärten daraufhin, dass ein Besuch für sie nicht mehr in Frage komme:

“Sie liegen sowas von falsch. Ich würde mich unwohl dort fühlen. Das ist ekelhaft. Einfach nur NEIN.”

“Wenn sie keine strikte Dresscode-Politik hätten, wie würden sie sonst all die Schwarzen loswerden, ohne es offensichtlich zu machen, dass sie Rassisten sind?”

“Ein Freund hat mir den Link zu dem Restaurant gestern geschickt und mir gesagt, dass wir hingehen sollten. Ich bin froh, dass ich das gesehen habe. Das wird ein Nein von mir werden.”

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Manche User machten sich aber auch einfach lustig über das Thema, indem sie sich fragten, wie es mit anderen Kleidungsstücken aussähe, die nicht explizit aufgeführt wurden:

“Zählt ein Beret eigentlich auch als Beanie?”

“Was ist mit Gaucho-Hosen?”

Wer denkt, das sei rassistisch, denkt selbst rassistisch

Andere wiederum verteidigten das Restaurant und konnten nicht verstehen, weshalb sich die Regeln explizit gegen Schwarze richten sollten und werteten allein diese Annahme schon als rassistisch:

“Minderheiten sind nicht die einzigen, die die aufgelisteten Klamotten tragen.”

“Viele Restaurants haben diese Art von Dresscode.”

“Wer das diskriminierend findet, ist selbst schuld.”

Die Atlas Restaurant Group, zu der das Restaurant gehört, teilte schließlich mit, zwei Drittel ihrer mehr als 1000 Angestellten würden einer ethnischen Minderheit angehören. Die Gäste in Baltimore seien extrem gemischt und Diversität und Inklusion lägen dem Unternehmen sehr am Herzen.

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