Raus in die Stadtnatur: Berlin zählt seine Krabbeltiere

Artenvielfalt: Der Nabu bittet die Berliner, Insekten zu zählen. Jeder kann mitmachen. Der neue Teil der Morgenpost-Serie.

Berlin. Unter den Blättern der Stockrose krabbelt nichts. Nicht einmal eine Feuerwanze ist zu sehen, die doch sonst im Pulk auftritt. „In der Glockenblume ist normalerweise auch einiges drin“, sagt Xenia Rabe-Lehmann, „jetzt fliegt eine Hummel, aber was das für eine ist ...?“ Sie beugt sich über die violetten Blüten, die in der Kolonie Oeynhausen vor ihrer Laube wachsen, und zückt das Smartphone. Mehrere Versuche braucht es, bis das Flattertier so fotografiert ist, dass die Erkennungs-App ihren Dienst tut. „Also, eine dunkle Erdhummel“, verkündet Rabe-Lehmann. „Ein bisschen mühsam ist es ja, aber dann steht in der App eine Menge Interessantes über die Art, die man fotografiert hat.“

Zur Erdhummel geführt hat die Kleingärtnerin aus Wilmersdorf die App „Insektenwelt“ (Google Play Store, Apple Store) des Naturschutzbundes Nabu, mit der die häufigsten heimischen Insekten bestimmt – und gemeldet – werden können. Zweimal in diesem Jahr können sich Bürger an der ersten bundesweiten Insektenzählung beteiligen. Start war in der ersten Juniwoche. Vom 3. bis 12. August sollen sich Freiwillige erneut auf die Spur der kleinen Krabbler begeben. Mit der Aktion „Insektensommer“ will der Nabu auf die Bedeutung von Insekten aufmerksam machen und mehr zur Artenvielfalt erfahren. Denn seit Jahren warnen Biologen vor dem Sterben von Motte, Käfer und Co.

Innenstädter zählen fleißiger als Stadtrandbewohner

8000 Insektenarten wurden bereits in die Rote Liste bedrohter Arten in Deutschland aufgenommen. 42 Proze...

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