Werbung

Reaktion auf AfD-Demo: "6000 Demonstranten entsprechen nicht den AfD-Ansprüchen"

Hajo Funke (Foto: Joerg Krauthoefer)

Berlin.  Hajo Funke (73) ist Politikprofessor an der Freien Universität Berlin und Autor des Buches "Gäriger Haufen" über die AfD.

Sie kommen gerade von der AfD-Demonstration. Wie haben Sie die Stimmung empfunden?

Hajo Funke: Die Stimmung hat sich mit den Reden aufgeheizt. Ich habe von einem offiziellen Vertreter der AfD noch nie eine Rede gehört, die über Björn Höcke (AfD-Fraktionschef in Thüringen, d. Red.) hinausging. In diesem Fall war es Andreas Kalbitz, der Chef der AfD in Brandenburg, der über die Landesgrenzen hinaus als Rechtsextremer aktiv ist.

Was waren seine Worte?

Dass die AfD an die Macht kommen müsse und die letzte evolutionäre Chance sei. Ansonsten gäbe es eine demokratische Revolution. Und das ist in den Augen von Kalbitz und des Höcke-Flügels eine nationalistische.

Die Demonstration heute hat gezeigt, dass die AfD immer noch mobilisiert. Hat Sie das überrascht?

Dass es das Phänomen AfD gibt, wissen wir, seit die Partei mit 12,6 Prozent in den Bundestag eingezogen ist. Insofern: nein. Aber bei sechs Millionen Wählern entsprechen 6000 Demonstranten heute nicht den Ansprüchen der AfD.

Welche Entwicklungen sind noch zu erwarten?

Die Parteispitze hat sich von Parteitag zu Parteitag radikalisiert. Inhaltlich ist es ein purer Islamhass, nicht nur gegen Flüchtlinge, sondern auch gegen die deutsch-türkische sowie die muslimische Minderheit und den damit verbundenen, vermeintlichen islamischen Terror, von dem sich Deutschland reinigen muss – so hat es Kalbitz zumindest heute ausgedrüc...

Lesen Sie hier weiter!