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Recherchestelle: 947 antisemitische Vorfälle in Berlin im vergangenen Jahr

Ein Mann mit Kippa vor dem Brandenburger Tor

Berlin. Die antisemitische Attacke auf einen 21 Jahre alten Israeli in Prenzlauer Berg ist kein Einzelfall. Wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) am Mittwoch mitteilte, wurden in Berlin 2017 insgesamt 947 antisemitische Vorfälle erfasst. Dies entspreche einem Zuwachs von über 60 Prozent (2016: 590). Davon entfallen 325 Fälle auf Anfeindungen in sozialen Netzwerken, E-Mails oder Kommentaren.

"Es handelt sich um die höchste Zahl seit Beginn unserer Erfassung", teilte Projektleiter Benjamin Steinitz dazu mit. RIAS erfasst nach eigenen Angaben auch Vorfälle, die keinen Stratatbestand darstellen. Demnach waren im vergangenen Jahr 245 jüdische und nichtjüdische Personen und in 461 Fällen jüdische und israelische Institutionen und zivilgesellschaftliche Initiativen betroffen.

RIAS erfasste außerdem 30 antisemitische Vorfälle in Berliner Bildungseinrichtungen (2016: 14). Bei den Fällen gehe es um Angriffe, Sachbeschädigungen, Diskriminierungen und antisemitische Störungen bis hin zu Fällen antisemitischer Propaganda an Schulen, Kindergärten, Museen und Universitäten.

Der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount Königsberg, sagte dazu laut RIAS-Mitteilung: "Innerhalb der jüdischen Gemeinschaften in Berlin ist die Sorge vor einem Anstieg des Antisemitismus groß. Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder auf der Straße – fast alle haben schon einmal in ihrem Alltag Erfahrungen mit Antisemitismus gemacht. Es ist außerordentlich wichtig, dass...

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