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Rechnung nicht bezahlt: 17.800 Berliner Haushalten wurde 2016 der Strom abgestellt

In Berlin konnten im vergangenen Jahr wieder mehr Haushalte ihre Strom-Rechnung nicht zahlen. Linke: Auch höhere Strompreise schuld.

Tausende Berliner mussten im vergangenen Jahr teils wochenlang ohne Strom auskommen, weil sie ihre Rechnung nicht bezahlt haben. Betroffen waren mehr als 17 800 Haushalte, wie aus der Antwort der Wirtschaftsverwaltung auf eine Anfrage der Linke-Fraktion hervorgeht. Das sind 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Im Schnitt mussten die säumigen Zahler 32 Tage auf Strom, also Herd, Kühlschrank, Telefon, Internet und teils auch warmes Wasser verzichten. Beim wichtigen Heizträger Gas gab es 2100 Unterbrechungen für säumige Kunden - rund 100 weniger als im Vorjahr.

Stromsperrungen gelten als Folge von Armut in Deutschland. Betroffen sind oft Hartz-IV-Bezieher. Arme Haushalte seien gesetzlich nicht genügend geschützt, kritisierte der Energie-Experte der Fraktion, Michael Efler. Wenn die Sperren nicht verboten würden, so sollten sie zumindest nur nach behördlicher Genehmigung erfolgen. "Nur so kann sichergestellt werden, dass besonders schutzbedürftigen Haushalten mit Kindern, Schwangeren und auf die Stromversorgung angewiesenen Kranken nicht der Strom abgestellt wird", betonte Efler.

Die Linke-Abgeordnete Stefanie Fuchs machte höhere Strompreise für den Anstieg mitverantwortlich. "Der im Hartz-IV-Regelsatz vorgesehene Anteil für Strom reicht nicht aus, um die Kosten zu decken", kritisierte sie. Oft häuften sich die Zahlungsrückstände über Monate oder Jahre an. Kunden, für die der Grundversorger Vattenfall eine Sperrung beauftragte, hatten im vergangenen Jahr im Schnitt Rückstände von 62...

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