Gullydeckel-Unterbrechung! Red Bull vor Vettel

Für Sebastian Vettel läuft es in Monaco noch nicht richtig rund

Aufreger beim Großen Preis von Monaco: Während des zweiten Trainings hat die Rennleitung das Geschehen unterbrechen müssen, um eine Reparatur an der Strecke vorzunehmen.

Grund war ein Gullydeckel, der sich gelöst hatte. Erst nach 15 Minuten ging es weiter.

Dominator beider Trainingseinheiten indes war Red Bull. Daniel Ricciardo und Max Verstappen machten klar: Sebastian Vettels größtes Hindernis auf dem Weg zu seinem dritten Monaco-Sieg heißt wohl nicht Lewis Hamilton.

Ricciardo verbessert Streckenrekord

Die Red-Bull-Piloten dominierten die ersten beiden Trainingseinheiten im Fürstentum nach Belieben und entrissen dem Heppenheimer die Favoritenrolle. Der Australier Ricciardo verbesserte am Donnerstag den Streckenrekord in den Straßen von Monte Carlo auf 1:11,841 Minuten.

Vorjahressieger Vettel im Ferrari wurde Dritter mit stattlichen 0,572 Sekunden Rückstand.

Noch vor dem 30-Jährigen, der in der WM auf Platz zwei liegt und nach drei Rennen in Folge ohne Sieg unter Zugzwang steht, platzierte sich in Max Verstappen der zweite Red-Bull-Fahrer. Der 20-jährige Niederländer war beim 250. Grand-Prix-Wochenende seines Teams bei seiner besten Runde 0,194 Sekunden langsamer als Ricciardo - und damit immer noch fast vier Zehntel schneller als Vettel.

Vettel: "Wird ein guter Sonntag"

"Red Bull hat stark ausgesehen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass sie im ersten Training stark aussehen. Man darf niemanden abschreiben von den drei Top Teams", sagte Vettel, der im Fürstentum 2011 und 2017 gewonnen hatte. Entscheidend sei, "hier am Samstag vorne zu stehen, dann wird es ein guter Sonntag."

Während die Red-Bull-Fahrer nun als Anwärter auf die erste Startreihe für das sechste Saisonrennen gelten müssen (Sonntag, ab 15.10 Uhr im LIVETICKER), sollte Vettel auch seinen Dauerrivalen Lewis Hamilton im Blick haben. Der Weltmeister und WM-Spitzenreiter aus England kam in seinem Mercedes mit 0,639 Sekunden Rückstand auf Ricciardo auf den vierten Platz.

Vor Jahresfrist war Mercedes noch chancenlos gewesen beim souveränen Erfolg von Vettel auf dem mit 3,337 km kürzesten Kurs des Jahres. Derweil scheint Ferrari seinen Vorsprung auf engen Strecken eingebüßt zu haben.

Hülkenberg mit 1,206 Sekunden Rückstand

Gut verkaufte sich am Donnerstag Nico Hülkenberg. Der Emmericher erreichte im Renault den siebten Rang und war damit der Beste hinter den Top-Autos von Red Bull, Ferrari und Mercedes. Hülkenbergs Rückstand auf die Spitze betrug 1,206 Sekunden.

Die Teams haben nun mehr als 44 Stunden Zeit bis zum dritten freien Training am Samstag (ab 12.00 Uhr im LIVETICKER), um ihre Schlüsse zu ziehen. Im Gegensatz zu jedem anderen Grand Prix werden in Monaco die ersten beiden Trainingseinheiten bereits am Donnerstag absolviert.

Am Freitag ist im Fürstentum traditionell Ruhetag. Im Qualifying (Samstag, ab 15.00 Uhr im LIVETICKER) geht es dann um die Pole Position, die in Monaco noch wichtiger ist als anderswo: Im Kurvengeschlängel ist Überholen kaum möglich.

Nach fünf von 21 WM-Läufen führt Hamilton die Fahrerwertung mit 17 Punkten Vorsprung auf Vettel an. Ricciardo als WM-Fünfter hat bereits 48 Punkte Rückstand auf Hamilton, Verstappen direkt dahinter gar 62.