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Red Sox, Patriots, und jetzt Bruins? "Titletown" Boston unersättlich

Die Boston Bruins haben sich in den Conference Finals durchgesetzt

Es ist gut dreieinhalb Monate her, da rollten die Duck Boats mal wieder zwischen den Menschenmassen über die Straßen von Boston.

Immer, wenn ein Profiteam aus der Stadt einen großen Titel holt, nehmen Sportler auf den berühmten Amphibienbussen Platz und lassen sich feiern. Im Februar waren es die Footballer der New England Patriots, im vorangegangenen Oktober die Baseballer der Boston Red Sox.

Schon im Juni könnten die Eishockeycracks der Boston Bruins folgen - und Geschichte schreiben.

Mit einem Triumph im Stanley-Cup-Finale gegen die St. Louis Blues würden die Bruins dafür sorgen, dass die "Titletown" ihren Spitznamen weiter zementiert. Seit Beginn der Super-Bowl-Ära (1967) hat es in Nordamerika keine Stadt gegeben, die gleichzeitig drei Meister aus den vier großen Sportligen (NHL, NBA, NFL, MLB) stellte.

Bruins-Fans fordern den Stanley Cup

Die Bostonians sind erfolgsverwöhnt und dennoch hungrig auf mehr. "We want the Cup", riefen am Donnerstag Tausende Fans im pickepackevollen TD Garden.

In der Arena fand aber gar kein Spiel statt, die Bruins hielten lediglich ein öffentliches Training ab, die Finalserie beginnt erst in der Nacht zum Dienstag (NHL, Stanley Cup Finals, Spiel 1: Boston Bruins - St. Louis Blues am Di. ab 2 Uhr LIVE im TV auf SPORT1+).

Die NHL LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVESTREAM

Bruins, Red Sox, Patriots, Celtics, die heimischen Teams bekommen reichlich Unterstützung von ihren Fans, aber sie geben auch unglaublich viel zurück. Seit der Jahrtausendwende haben in Boston zwölf (!) Meisterparaden stattgefunden.

Die Patriots aus Foxborough vor den Toren der Stadt wurden zwischen 2002 und 2019 sechsmal bejubelt, die Red Sox viermal zwischen 2004 und 2018, dazu jeweils einmal die Bruins (2011 mit Dennis Seidenberg) und die Celtics (2008).

Celtics machen "Boston Slam" kaputt

Einzig die Basketballer, mit 17 Titeln NBA-Rekordmeister, tanzten diesmal aus der Reihe und nahmen der Stadt die Chance auf den erträumten "Boston Slam".

Das Team um Kyrie Irving scheiterte im Playoff-Viertelfinale an den Milwaukee Bucks, dabei war der Klub von Nationalspieler Daniel Theis als Meisterkandidat in die Saison gestartet.

Boston kann es ganz gut verkraften. Nur die neun Teams aus dem Großraum New York haben insgesamt mehr Titel geholt, zuletzt konnte der Big Apple nicht mehr Schritt halten, war aber immer noch erfolgreicher als St. Louis, Heimat der Blues.

Rams holen 2000 letzten Titel nach St. Louis

Im Football gewannen die Rams 2000 den Super Bowl, mittlerweile spielen sie in Los Angeles. Die St. Louis Cardinals sind die erfolgreichste Mannschaft der Stadt, elfmal holte das Baseballteam die World Series.

Die Blues standen noch nie ganz oben. 1970 war zum bislang letzten Mal der Sprung ins Finale gelungen. Die Sehnsucht ist nach 49 endspiellosen Jahren riesig, und die Chance kommt total unerwartet.

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Anfang Januar waren die Blues das schlechteste Team der Liga, ehe die überraschende Wende kam. Im Stanley-Cup-Finale wird sich zeigen, ob diese die Blues sogar bis zum Titel trägt oder die "Titletown" ihrem Namen einmal mehr gerecht wird.