Redeauszüge: Kamala Harris verspricht, "Präsidentin aller Amerikaner" zu werden

Ein paar Stunden vor der mit Spannung erwarteten Parteitagsrede der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihr Kampagnenteam am Donnerstag (Ortszeit) bereits erste Auszüge veröffentlicht. (ANDREW CABALLERO-REYNOLDS)
Ein paar Stunden vor der mit Spannung erwarteten Parteitagsrede der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihr Kampagnenteam am Donnerstag (Ortszeit) bereits erste Auszüge veröffentlicht. (ANDREW CABALLERO-REYNOLDS) (ANDREW CABALLERO-REYNOLDS/AFP/AFP)

Ein paar Stunden vor der mit Spannung erwarteten Parteitagsrede der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihr Kampagnenteam am Donnerstag (Ortszeit) bereits erste Auszüge veröffentlicht. "Ich weiß, dass heute Abend Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zuschauen. Und ich möchte, dass Ihr wisst: Ich verspreche, Präsidentin aller Amerikaner zu sein", heißt es darin. Dazu wolle sie einen "neuen Weg voran" einschlagen.

In ihrer Ansprache in Chicago, die um 04.45 Uhr MESZ beginnen soll, will die US-Vizepräsidentin ihre Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten offiziell annehmen. Dabei will die 59-Jährige unter anderem ihre Führungsstärke unterstreichen. "Ich werde eine Präsidentin sein, die uns alle rund um unser höchstes Streben eint", will Harris laut den von ihrem Kampagnenteam veröffentlichten Redeauszügen versichern. "Eine Präsidentin, die führt - und zuhört."

Den Auszügen zufolge will sich Harris in ihrer Rede auch über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump äußern. Der Ex-Präsident sei "kein ernsthafter Mann", steht demnach in ihrem Skript. "Aber die Folgen einer Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wären äußerst ernst."

Harris ist erst spät ins Rennen um das Weiße Haus eingestiegen. Erst im Juli hatte US-Präsident Joe Biden nach wochenlanger heftiger Debatte über seine geistige Fitness für das Amt auf seine Kandidatur verzichtet und für Harris als seine Nachrückerin plädiert. Sie wurde von den US-Demokraten dann Anfang August in einem elektronischen Votum als Präsidentschaftskandidatin nominiert.

Bei dem am Montag begonnenen Parteitag in Chicago wurde ihre Nominierung feierlich bestätigt, in ihrer Rede zum Abschluss des Parteitags will Harris ihre Nominierung offiziell annehmen. Dabei werden auch programmatische Äußerungen von ihr erwartet. "Die Wähler haben bereits die Kamala-Schwingungen. Nun brauchen sie die Kamala-Agenda", sagte der Politikwissenschaftler Larry Sabato von der University of Virginia.

Harris' Kandidatur hat großen Enthusiasmus in der Partei entfacht. In den Umfragen liegt sie US-weit leicht vorn, allerdings wird die Wahl am 5. November nicht durch die landesweiten Stimmenanteile entschieden, sondern durch die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten. Die Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners wäre die erste Frau, Afroamerikanerin und der erste Mensch mit asiatischen Wurzeln im US-Präsidentenamt.

Harris' Rede in Chicago wird der Höhepunkt des Parteitags sein. In den vergangenen Tagen hatten jeweils mehr als 20 Millionen Zuschauer die Auftritte in Chicago vor den Fernsehbildschirmen verfolgt. Am Mittwoch (Ortszeit) hatte ihr Vizepräsident-Kandidat Tim Walz seine Nominierung offiziell angenommen und vor einer begeisterten Menge zu einer unermüdlichen Mobilisierung für Harris' Wahlerfolg im November aufgerufen.

Am letzten Tag des Parteitags stimmten unter anderem die US-Popsängerin Pink und die Countryband The Chicks die tausenden Teilnehmer auf Harris' großen Auftritt ein. Auch ein DJ sorgte mit dem Auflegen einiger Hits für Partystimmung. Das Promi-Portal TMZ berichtete unter Berufung auf mehrere "Quellen", dass Pop-Diva Beyoncé Harris mit einem Überraschungsauftritt unterstützen werde. Die Sängerin hat der demokratischen Kandidatin bereits die Nutzung ihres Hits "Freedom" als Wahlkampfhymne erlaubt.

yb