Regelrechter „Sturzflug“ - Autoindustrie im freien Fall, Ifo-Index zeigt düstere Zukunftsaussichten
Die deutsche Autoindustrie sieht sich aktuell mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Das Ifo-Institut ermittelte einen deutlichen Rückgang des Geschäftsklimas im August. Die Erwartungen an die kommenden Monate seien negativ.
Das Geschäftsklima in der Autoindustrie hat sich im August stark abgekühlt. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf eine Erhebung des Ifo-Institut für August.
Demnach fiel der Index fiel um 6,2 Punkte auf minus 24,7 Punkte. Ein regelrechter „Sturzflug“ der Stimmung, wie Ifo-Expertin Anita Wölfl erklärt. Besonders düster sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Der Indikator liege hier bei minus 40,5 Punkten.
Auto-Herstellern fehlen die Aufträge, Entlassungen drohen
Laut Ifo-Expertin Wölfl leiden die Unternehmen „unter einem Mangel an neuen Aufträgen – insbesondere aus dem Ausland“. Diese Situation wirkt sich mittlerweile auch auf die Personalplanung aus.
Laut dem Bericht verzeichnet die Autoindustrie nach einer kurzen Erholung nun schon den vierten Rückgang in Folge. Damit stehe eine der Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft vor tiefgreifenden Herausforderungen.
Am Mittwoch (4. September) will der Volkswagen##chartIcon-Vorstand den Konzernmitarbeitern mitteilen, wie die künftigen Sparpläne aussehen. Erstmals seit Jahrzehnten denkt Volkswagen über eine Werkschließung in Deutschland nach.
Automobilbranche hat knapp 800.000 Mitarbeiter
Laut dem Bundeswirtschaftsministerium erzielte die deutsche Automobilindustrie im Jahr 2023 weltweit rund 564 Milliarden Euro Umsatz. Im Inland beliefen sich die Umsätze auf 171 Milliarden Euro. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten 779.662 Beschäftigte in den Unternehmen der deutschen Automobilindustrie. Damit gehört der Automobilbau zu den Schlüsselbranchen hierzulande. 75,7 Prozent der in Deutschland hergestellten Fahrzeuge gingen in den Export, wurden also außerhalb Deutschlands verkauft.
Die größten deutschen Hersteller im Jahr 2023 waren laut den aktuellen Daten:
Volkswagen-Konzern (9,2 Millionen Fahrzeuge)
BMW (2,56 Millionen Fahrzeuge)
Mercedes-Benz-Group (2,49 Millionen Fahrzeuge)