Regen und Sturm beherrschen das Wetter in Deutschland
Flutgefahr für West- und Südwestdeutschland! Extreme Regenmengen, Sturmgefahr am Wochenende! Der Winter muss weiter warten!
Beim Wetter kommt in den nächsten Tagen wenig Langeweile auf, ein Sturmtief nach dem anderen zieht über Deutschland hinweg. Schuld ist der Jetstream, der liegt genau über Deutschland. Das ist ein Starkwindband in einer Höhe von ca. 8 bis 10 km über unseren Köpfen. An diesem Starkwindband, welches die gesamte Nordhalbkugel umzieht, hangeln sich die Tiefdruckgebiete entlang, Aktuell verläuft der Jetstream genau über Deutschland. In der Folge ist die Westwetterlage voll da und lebt sich aus. Die nächsten sieben Tage bringen Sturmpotenzial und besonders ein sehr großes Hochwasserpotenzial. Viel Regen wird erwartet. Im Westen und Südwesten sind bis Sonntag im Stau der Mittelgebirge 60 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter möglich, in den kommenden 10 bis 14 Tagen könnten es sogar über 200 Liter Regen werden. Am Rhein und seinen Nebenflüssen muss man sich auf Hochwasser einstellen. Der Südwesten ist mittlerweile ohnehin schon eine sehr nasse Ecke in Deutschland. Viel Regen kann der Boden dort nicht mehr aufnehmen, alles rauscht in Bäche und Flüsse.
Sturm- und Orkanböen erwartet
"Neben dem Regen gibt es auch viel Wind, es sind Sturm- und Orkanböen zu erwarten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem kommenden Wochenende. Samstag und Sonntag wird es in Deutschland sehr windig bis stürmisch sein. Besonders am Sonntag droht ein schwerer Sturm im Norden und Osten, auch im Westen gibt es Sturmböen. In den Hochlagen drohen dann Orkanböen bis 140 km/h. In den tiefen Lagen teils schwere Sturmböen um 100 km/h. Das wird ganz schön ruppig werden, dazu gibt es jede Menge Regen. Die Regensummen in den kommenden 10 bis 14 Tagen werden vom US-Wettermodell GFS in der Spitze mit bis zu 240 Litern pro Quadratmeter angegeben. Das wäre stellenweise fast das Dreifache einer normalen Januarmenge! Die Gefahr für ein größeres Hochwasser ist gegeben. Zeitweise fällt der Niederschlag aber im weiteren Verlauf in den Hochlagen als Schneeregen oder Schnee und könnte so zumindest ein klein wenig in fester Form gebunden werden. Milde und kühlere Wetterphasen wechseln sich ab. Mal fällt ganz oben Schnee, mal ist es dann wieder nur Regen bis in die Gipfellagen. Das wird in den kommenden 7 bis 10 Tagen sehr spannend werden" erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net.
So geht es in den kommenden Tagen weiter:
Montag: 5 bis 10 Grad, viele Wolken, zeitweise windig und immer wieder Regen
Dienstag: 5 bis 9 Grad, viele Wolken, wenig Sonnenschein, im Westen etwas Regen
Mittwoch: 7 bis 13 Grad, viele Wolken, aus Westen Regen und stürmisches Wetter
Donnerstag: 6 bis 9 Grad, viele Wolken, aus Westen wieder Regen und viel Wind
Freitag: 6 bis 11 Grad, die Westwetterlage gibt alles, viel Regen und stürmisch geht es weiter
Samstag: 7 bis 11 Grad, in ganz Deutschland viele Wolken und starker Regen im Stau der Mittelgebirge, stürmisch
Sonntag: 5 bis 10 Grad, im Südwesten weiterer Regen, am Nachmittag zieht ein starkes Sturmtief im Norden und Osten vorüber, auch im Westen und Süden sind Sturmböen möglich, in den Hochlagen auch Orkanböen!
In den Hochlagen der Alpen kann es in dieser Woche auch mal Schnee oder Schneeregen geben. Auch auf den Gipfeln der Mittelgebirge ist stellenweise etwas Schnee möglich. Die großen Mengen werden es aber unterhalb von 1000 bis 1500 m wohl eher nicht werden.
Eine Einwinterung bis in tiefe Lagen ist weiterhin nicht in Sicht. Erst nach dem 20. Januar könnte es auch mal wieder für Schnee- oder Schneeregenschauer bis in tiefe Lagen reichen. Das ist aber noch alles sehr unsicher.
Januar 2023 bisher extrem warm
"Der Januar 2023 ist nach den ersten 8 Tagen rund 8,9 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Das ist eine extreme Abweichung nach oben. Derzeit ist der Monat auf bestem Weg der wärmste Januar seit 1881, dem Beginn der Wetteraufzeichnungen, zu werden" so Wetterexperte Dominik Jung.
Ein Rekord jagt quasi den nächsten und ein Ende der warmen Wetterlage ist nicht in Sicht. Auch der Februar soll laut den langfristen Wettermodellen rund 2 Grad zu warm ausfallen. Es steht ein Totalausfall in Sachen Winterwetter mit Eis und Schnee im Raum