Regierender Bürgermeister: Michael Müller ist in der SPD in Not

Michael Müller

Berlin. Stärke und Schwäche der Berliner SPD lassen sich im Hans-Jochen-Vogel-Saal des Willy-Brandt-Hauses besichtigen. An einem heißen Abend versuchten vergangene Woche elf weitgehend unbekannte Sozialdemokraten, das Parteivolk zu überzeugen, warum gerade sie die besten Kandidaten für Europa sind. Einer will die Diäten halbieren. Alle beschwören ein "soziales Europa". Die meisten fordern ein "Ende der Sparpolitik". "Viele von denen habe ich noch nie gesehen", sagt ein Kreisvorsitzender.

Dass ein knappes Dutzend meist junger Genossen beim SPD-Landesparteitag am Freitag als Kandidaten für das Europäische Parlament antritt, kann man als Ausweis für innerparteiliche Demokratie bewerten und als Beleg für die vielen engagierten Mitglieder. Oder als Schwäche der Führung.

Die selbst ernannte "Europa-Partei" SPD überlässt eine wichtige Personalie mehr oder weniger dem Zufall. Ob die No-Names aus Berlin auf der Bundesliste der SPD für die Europawahlen in einem Jahr einen aussichtsreichen Platz ergattern, ist zumindest fraglich.

Einflussreiche SPD-Mitglieder kritisieren Müller

Der Landesvorsitzende Michael Müller, so kritisieren es einflussreiche Parteimitglieder, habe sich nicht gekümmert, nachdem klar wurde, dass die bisherige Brüssel-Abgesandte, Sylvia-Yvonne Kaufmann, nicht noch eine Runde drehen wollte.

Dabei hatte der Regierende Bürgermeister eigens Ex-Kulturstaatssekretär Tim Renner angesprochen. Der Musikmanager debattierte mit seiner Familie den Wechsel nach Brüssel und sagte zu. Nur um da...

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