Bei Regierungsübernahme - CDU will Rentenalter erhöhen - jetzt gibt es Kritik aus der eigenen Partei
Die CDU-Abgeordnete Gitta Connemann betont, dass die Christdemokraten das Renteneintrittsalter im Falle einer Regierungsübernahme erhöhen wollen - zum Schutz des Systems. Es gibt aber auch Kritik aus der eigenen Partei an ihrem Vorschlag.
Das Renteneintrittsalter steigt in Deutschland bis 2031 auf 67 Jahre. Für Gitta Connemann ist das noch nicht ausreichend. Die Chefin des Wirtschaftsflügels der CDU betont gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, dass ihre Partei das Eintrittsalter bei der Übernahme der Regierungsverantwortung anheben wollen würde.
Mehr Hintergründe zum demografischen Wandel und den daraus entstehenden Problemen im Rentensystem werden im Video oben gezeigt.
„Mit der CDA wird es keine pauschale Rente mit 70 geben“
„Es wird auch im Regierungsprogramm stehen müssen, dass wir die Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung anpassen. Sollten wir regieren, werden wir diese Kopplung auch schon in der nächsten Legislaturperiode beschließen müssen“, so die Bundestagsabgeordnete. Die vorzeitige Rente mit 63 will sie abschaffen.
Nun gibt es aber Gegenwind vom CDU-Sozialflügel CDA. „Mit der CDA wird es keine pauschale Rente mit 70 geben und kein Absenken des Niveaus unter 48 Prozent“, betont Dennis Radtke, Vorsitzender der CDA Nordrhein-Westfalen, gegenüber dem Tagesspiegel. Radtke betont, dass unterschiedliche Berufsgruppen gebe und deshalb differenziert werden müssen. "Viele Menschen, etwa in der Pflege oder auf dem Bau, können körperlich gar nicht über 67 Jahre hinaus arbeiten. Denen sollten wir keine Angst machen.“
Aus Sich des CDA-Vorsitzenden aus Nordrhein-Westfalen, der aktuell für den Bundesvorsitzenden kandidiert, seine solche Diskussionen überflüssig. „Wir haben nun einen gesellschaftlichen Konsens für die Rente mit 67. Nun pausenlos immer neue Debatten über Verschärfungen bringen uns nicht weiter.“
Gitta Connemann dagegen ist sich der Tragweite der Forderung bewusst, will damit aber sicherstellen, dass das deutsche Rentensystem Bestand haben kann. „Wenn wir das System nicht stabil halten, leiden diejenigen am allermeisten, die ausschließlich auf die gesetzliche Rente angewiesen sind“, betont Connemann. Unterstützung erhält sie bei ihren Forderungen von NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann.
CDU-Bundestagsabgeordnete spricht sich gegen Aktienrente aus
Die Aktienrente nach norwegischem Vorbild lehnt die Chefin des CDU-Wirtschaftsflügels ab, betrachtet sie als „unrealistisch“. Zu groß seien die Unterschiede zwischen der deutschen und norwegischen Situation.
„Die Norweger legen seit Jahrzehnten riesige überschüssige Erlöse aus Bodenschätzen an. Wir können das nicht einfach in ein paar Jahren nachholen, um die Renten der Babyboomer zu bezahlen.“