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Regierungschef Bouffier: «Großes Gefühl der Dankbarkeit»

Wiesbaden (dpa) - Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nimmt mit Dankbarkeit und ein bisschen Wehmut Abschied von der Politik.

«Das ist jetzt für mich nicht nur das Ende dieser knapp zwölf Jahre Ministerpräsident, sondern das ist jetzt das Ende von 50 Jahren aktiver Politik und 40 Jahren in verschiedenen Ämtern», sagte Bouffier der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit. «Ich hab ein großes Gefühl der Dankbarkeit.»

Nachfolger wird gewählt

Am kommenden Dienstag soll der amtierende Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) im hessischen Landtag zu Bouffiers Nachfolger gewählt werden. «Es ist meine Entscheidung gewesen, das herbeizuführen. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es richtig ist», betonte der 70-Jährige. «Und von daher ist das jetzt auf der einen Seite - begleitet mit einem Blick zurück - Dankbarkeit, ja auch ein bisschen Wehmut, aber auch mit freudiger Erwartung, wie es dann weitergeht.»

«Natürlich habe ich im Moment Angebote für alles Mögliche», sagte Bouffier zu der Zeit nach seinem aktiven Politikerleben. «Aber die erste Zeit würde ich mal die Kisten, Kasten und sonst was, die sich in 40 Jahren angesammelt haben, ein wenig sortieren. Daneben habe ich noch eine Reihe von Verpflichtungen als Vorsitzender und Präsident von Stiftungen und Vereinigungen, die ich Stück für Stück auch übertragen möchte - von der Landesstiftung oder als Präsident der Jerusalem Foundation Deutschland.»

«Ansonsten freue ich mich aber auch darauf, vielleicht auch mal ein bisschen mehr Dinge machen zu können, die bisher nicht möglich waren», erklärte der langjährige Spitzenpolitiker. «Und ein bisschen Freizeit auch mehr mit der Familie. Alles hat seine Zeit, und ich freue mich auf die Zukunft.» Er sei gelernter Fachanwalt für Scheidungsrecht und Notar. «Wir haben eine eigene Kanzlei. Da werde ich mich sehr zurückhaltend ein bisschen einbringen», kündigte Bouffier an. «Ich werde oft gefragt, ob ich auch ein Buch schreibe. Ehrlich gesagt: Das wird man sehen.»