Reich durch Blitzeranhänger? So viel verdienen Kommunen wirklich mit den Radarfallen
In Deutschland sind täglich über 400 Blitzeranhänger im Einsatz. Diese mobilen Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen wechseln spätestens nach sieben Tagen ihren Standort und erwischen so zahlreiche Raser. Die daraus resultierenden Bußgelder sorgen für Einnahmen, von denen die Kommunen profitieren.
Ein kleiner Ort in Italien mit nur 350 Einwohnern schaffte es, innerhalb von drei Jahren 1,2 Millionen Euro durch einen Blitzer einzunehmen. Die Gemeinden Cavallino bei Venedig und Melpignano im Osten Italiens übertrafen das noch: Dort kamen innerhalb eines Jahres jeweils 2,52 und 2,54 Millionen Euro zusammen. Auch in Deutschland generieren einige Kommunen Millionenbeträge durch Bußgelder. Laut der Lokalzeitung Deister- und Weserzeitung ziehen die Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden und Lippe nun eine erste Bilanz ihrer Blitzer-Einnahmen.
Tausende Raser werden erwischt
Der Landkreis Lippe war der erste der drei Landkreise, der einen Blitzeranhänger einsetzte. Seit November 2022 wird der Blitzer dort etwa einmal pro Woche an einen neuen Standort verlegt. In dieser Zeit konnte der Kreis bereits beeindruckende 1,385 Millionen Euro einnehmen. Interessanterweise ist die Stadt Detmold in dieser Summe nicht enthalten, da sie ihre Verkehrsüberwachung eigenständig durchführt. Allein im ersten Halbjahr 2024 erfasste der Blitzer 7.100 Verkehrssünder. Aufgrund des Erfolgs hat der Kreis inzwischen sogar einen zweiten Blitzeranhänger in Betrieb genommen.
Auch im Landkreis Holzminden zeigt der Blitzeranhänger Wirkung. In den ersten sechs Monaten seines Einsatzes wurden 2.305 Autofahrer geblitzt, was der Kommune rund 150.000 Euro einbrachte. Insgesamt erzielten die Geschwindigkeitsmessungen im Landkreis jährlich etwa 550.000 Euro. Der "Panzerblitzer", wie das Gerät auch genannt wird, leistete bereits in den ersten Monaten einen erheblichen Beitrag zu diesen Einnahmen.
Im Landkreis Hameln-Pyrmont wurde schließlich ebenfalls ein mobiler Blitzer eingeführt. Der Landkreis hat den Anhänger für insgesamt fünf Jahre gemietet. Da das Gerät jedoch erst seit Mitte Juli dieses Jahres im Einsatz ist, liegen noch keine konkreten Zahlen zur Effizienz vor. Derzeit befindet sich der Blitzer in der Einführungsphase, in der die Verantwortlichen sich mit der neuen Technik vertraut machen. Um den Aufbau und die Einrichtung zu üben, wird der Standort des Blitzers in Hameln-Pyrmont aktuell alle drei bis fünf Tage gewechselt.
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